Umweltverbände kritisieren Leitfaden der EU-Kommission zu Wasserkraft

Mehrere europäische Umweltverbände kritisieren in einer gemeinsamen Stellungnahme einen Leitfaden der Generaldirektion Umwelt der EU-Kommission zu Wasserkraft und Natura 2000 als unangemessen. Laut den Organisationen würden die ökologisch desaströsen, wissenschaftlich nachgewiesenen Folgen der Wasserkraftnutzung auf Fisch- und Gewässerlebensgemeinschaften darin nicht entsprechend berücksichtigt sowie der Klimaschutzeffekt deutlich überschätzt.

Die Stellungnahme unterzeichnet haben die Grüne Liga, das European Environmental Bureau (EEB), Friends of the Earth Europe (FoEE), CEEweb for Biodiversity, Rewilding Europe, Euronatur, Riverwatch, Europarc Federation, Danube Environmental Forum (DEF) sowie die European Anglers Alliance (EAA). Besonders ein Dorn im Auge sind den Organisationen Wasserkraftwerke in Naturschutzgebieten. Diese seien mit dem europäischen Natur- und Gewässerschutz grundsätzlich nicht vereinbar. Solchen Projekten, ein öffentliches Interesse zuzuschreiben, würde das Verschlechterungsverbot der Wasserrahmenrichtlinie aushebeln.

Die Verbände befürchten durch den Leitfaden eine Bevorzugung der Energieerzeugung gegenüber den Zielen von Natura 2000 oder der Wasserrahmenrichtlinie. Zudem würde der Leitfaden eine falsche Einschätzung der Auswirkungen von Wasserkraft auf Fische und Süßwasserökosysteme sowie auf Klimaschutzmaßnahmen vornehmen. Unter anderem werde darin die Wirksamkeit von Fischaufstiegshilfen stark überschätzt.


EUUWID Wasser: Umweltverbände: Leitfaden der EU-Kommission zu Wasserkraft und Natura 2000 ist unangemessen