UN-Klimabericht: GLOBAL 2000 drängt auf rasche und wirksame Treibhausgasreduktionen

Der in der Vorwoche präsentierte UN-Klimabericht zeige nach Ansicht der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000, dass die Klimaschutzpläne der Staaten bei weitem nicht ausreichen, um die Pariser Klimaschutzziele einzuhalten.

„Die derzeitigen Klimaschutzpläne wurden zwar verbessert, bringen in Summe aber immer noch keine Senkung der Treibhausgasemissionen, sondern sogar eine Steigerung bis 2030“, kritisiert Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher bei GLOBAL 2000. „Das ist so, als würden wir mit hohem Tempo auf einen Abgrund zufahren und nur etwas abbremsen. Das ist zu wenig, es braucht jetzt eine echte Trendwende. Auch in Österreich müssen Klimaschutzblockaden endlich gelöst werden und ein wirksames Erneuerbaren-Wärmegesetz beschlossen werden."

UN-Emissions-Gap-Report: Für 1,5 °C-Ziel Emissionen bis 2030 um 45 % senken

Jährlich berechnet der UN-Emissions-Gap-Report, wie groß die Lücke zwischen den Pariser Klimaschutzzielen und den Klimaschutzplänen der einzelnen Staaten ist. Für die Einhaltung der 1,5 °C-Grenze müssen die Treibhausgasemissionen bis 2030 um etwa 45 % gesenkt werden, für die Einhaltung der 2 °C-Grenze um etwa 30 %. Mit den aktuellen Plänen der Staaten ist jedoch bis dahin ein Anstieg um mehr als zehn Prozent gegenüber dem Niveau von 2010 zu erwarten. Ebenso werden für das Jahr 2021 neue Rekordwerte an Treibhausgasemissionen erwartet.

Die UN mahnt nun zum raschen Ergreifen von strikteren Maßnahmen. Sollten die derzeitigen Klimaschutzbemühungen beibehalten werden, erwartet die UN einen globalen Temperaturanstieg von 2,8 °C bis zum Ende dieses Jahrhunderts. Dies hätte katastrophale Folgen für das Leben auf diesem Planeten und erhöht das Risiko einer unkontrollierbaren Klimakatastrophe. Allerdings kann noch mit raschen und wirksamen Maßnahmen gegengesteuert werden.

Unter diesem Endruck sieht GLOBAL 2000 weltweit sämtliche Staaten aufgerufen, ihre Klimaschutzpläne zu verbessern, den naturverträglichen Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben, den Energieverbrauch zu reduzieren und darüber hinaus die Mobilität auf umweltfreundliche Verkehrsmittel zu verlagern. Verbesserungen seien ebenso hierzulande nunmehr dringend erforderlich.

„Auch in Österreich sind die Treibhausgasemissionen zuletzt gestiegen, nun braucht es schnelle und wirksame Klimaschutzmaßnahmen“, erklärt Wahlmüller. „Die österreichische Bundesregierung ist bei vielen wichtigen Klimaschutzvorhaben noch säumig. Es braucht dringend ein Erneuerbaren-Wärmegesetz, das den verbindlichen Austausch aller Öl- und Gasheizungen regelt - und zwar ohne Hintertüren für erneuerbares Gas, das derzeit gar nicht in den notwendigen Mengen haben und das wir in Zukunft an anderen Stellen viel dringender brauchen,“ so Wahlmüller.

 

OTS: GLOBAL 2000 zu neuem UN-Klimabericht: Rasche und wirksame Treibhausgasreduktionen gefordert