UNEA plant Welt-Plastik-Vertrag

Die Vereinten Nationen wollen vereint gegen Plastikmüll vorgehen und einen weltweiten Vertrag gegen Plastikverschmutzung auf den Weg bringen. Dazu haben Staatsoberhäupter, Umweltminister*innen und andere Akteur:innen aus 175 Ländern am letzten Tag der UN-Umweltversammlung (UNEA) in der kenianischen Hauptstadt Nairobi eine historische Resolution zur Beendigung der Plastikverschmutzung und zur Ausarbeitung eines internationalen rechtsverbindlichen Übereinkommens bis 2024 verabschiedet. Dabei befasst sich die Resolution mit dem gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen, einschließlich ihrer Herstellung, Gestaltung und Entsorgung. Stattgefunden hatte die Umweltversammlung vom 28. Februar bis 2. März in Nairobi, Kenia.

EU-Plan: Plattform für Chemikalien, Abfall und Umweltverschmutzung

Für die Europäische Union verhandelte Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius auf der fünften Tagung der Umweltversammlung der Vereinten Nationen (UNEA-5). Die EU-Kommission strebt auch an, eine Plattform für Chemikalien, Abfall und Umweltverschmutzung mit Vertreter*innen aus Wissenschaft und Politik einzurichten, um die wissenschaftliche Beratung weltweit auf ähnliche Weise zu verstärken, wie dies durch die Zwischenstaatliche Sachverständigengruppe über Klimaänderungen (Inter-Governmental Panel on Climate Change) geschehen ist.

Als ein übergeordnetes Ziel der EU soll eine Definition des Konzepts naturbasierter Lösungen vereinbart werden. Dies gilt auch als ein wichtiger Schritt vor der 15. Konferenz der Vertragsparteien (COP 15) im Rahmen des Übereinkommens über die biologische Vielfalt. Darüber hinaus veranstaltete die EU-Kommission ein eigenes Side-Event mit dem Titel „Ein ‚Null-Schadstoff-Ziel‘ im Interesse der Natur und des Menschen“ (Videoaufzeichnung).

Anlässlich der UNEA-Entscheidung für einen globalen Plastikmüllvertrag forderte der „Runde Tisch Meeresmüll“ auch eine baldige Reduktion des Eintrags von Mikroplastik in Nord- und Ostsee. In einem aktuellen Themenpapier unter Federführung von Fraunhofer UMSICHT habe der Runde Tisch zahlreiche Möglichkeiten erarbeitet, auf welche Weise weniger Mikroplastik in die Ozeane gelangen könne. Dazu zählen eine Verringerung des Reifenabriebs, die Entwicklung emissionsärmerer Textilien beziehungsweise diese vorzuwaschen oder schärfere Vorschriften auf Baustellen für Dämmstoffe, wie es in einer Pressemitteilung des Umweltbundsamtes (UBA) heißt. Auf EU-Ebene läuft noch bis zum 17. Mai eine Konsultation zum Thema Umweltverschmutzung durch Mikroplastik und mögliche Maßnahmen zur Eindämmung (Konsultation ).
 

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Berichterstattung UNEP über UNEA 5.2-Versammlung

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BMUV: Globales Abkommen im Kampf gegen die Plastikflut in greifbarer Nähe

#break free from plastic: 200 groups urge govts in Asia-Pacific to sign global plastics treaty

Forderungspapier von Gaia, #break free from plastic, CIEL et al.: Global plastics treaty

UN-Plastikvertrag

WWF-Plastik-Navigator

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DNR: UNEA, der Welt-Plastik-Vertrag, die Digitalisierung und die EU