UNITAR und WFC fordern mehr Schutz von Kindern vor gefährlichen Chemikalien

Die Hamburger Stiftung World Future Council (WFC) und das Ausbildungs- und Forschungsinstitut der Vereinten Nationen (UNITAR) haben anlässlich des Weltumwelttages am 5. Juni einen Bericht veröffentlicht, welcher über die negativen Auswirkungen von gefährlichen Chemikalien auf die Gesundheit von Kindern informiert. Zudem gibt der Bericht konkrete politische Empfehlungen für eine giftfreie Zukunft und stellt zukunftsgerechte, international ausgezeichnete Lösungen vor.

Der neue Bericht „Ein gesunder Planet für gesunde Kinder“ gibt Einblicke in die Auswirkungen von schädlichen Chemikalien auf die Gesundheit von Kindern und mahnt, wie wichtig es ist, die Gesundheit von Kindern in der Entwicklung und Umsetzung politischer Maßnahmen und Gesetze mit Bezug auf Chemikaliensicherheit mitzudenken. Sämtliche politische Maßnahmen sollten einem kinderrechtsbasierten Ansatz folgen, um das Leben und die Gesundheit unserer Kinder und Enkelkinder optimal zu schützen.

Der WFC und UNITAR fordern mit dem aktuellen Bericht politische Entscheidungsträger:innen und wichtige Interessengruppen auf, ihre Arbeit für eine giftfreie Umwelt zu forcieren. Dabei machen sie auf die zahlreichen Behinderungen und Krankheiten infolge der Belastung durch gefährliche Chemikalien und Umweltverschmutzung in der Kindheit aufmerksam. Darüber hinaus weisen sie darauf hin, dass die politischen Rahmenbedingungen dringend angepasst werden müssen, um Kindern ein Aufwachsen ohne gesundheitsgefährdende Einflüsse zu ermöglichen.

Großteil der Kinder werden vorbelastet geboren

Der Bericht streicht hervor, dass die meisten Kinder vorbelastet geboren werden. Demnach werden Kinder schon im Mutterleib mit zahlreichen gefährlichen Chemikalien kontaminiert. Jedes Jahr sterben vorzeitig mehr als 1,7 Millionen Kinder unter 5 Jahren aufgrund von Umweltverschmutzung und giftigen Substanzen. Giftige Luft sowie verseuchte Gewässer und Böden seien dem Bericht zufolge allerdings nicht nur eine existenzielle Bedrohung für die menschliche Gesundheit im Allgemeinen, sondern sie gefährden auch die Gesundheit des Planeten und die Nachhaltigkeit moderner Gesellschaften.

„Der kindliche Organismus reagiert auf Schadstoffe empfindlicher als bei Erwachsenen, da er sich noch in der Entwicklung befindet. Schädliche Einflüsse im frühen Kindesalter können Kinder ein Leben lang begleiten und somit ihre Gesundheit und ihr Wohl nachhaltig beeinträchtigen“, erklärt Michael Otto, Unternehmer, Mitgründer und Ehrenratsmitglied des World Future Council „Mit diesem Bericht wird die Kinderperspektive in die Diskussion um Chemikaliensicherheit in den Mittelpunkt gerückt. Dieses gilt auch für entsprechende politische Entscheidungen, was von enormer Wichtigkeit ist.“

Gefährliche Chemikalien seien eine komplexe Herausforderung, und ihr Management sei ein Querschnittsthema der Agenda 2030, betont Nikhil Seth, stellvertretender UN-Generalsekretär und Exekutivdirektor des Instituts der Vereinten Nationen für Ausbildung und Forschung (UNITAR). „Ein Scheitern bei der Chemikaliensicherheit wird einen weiteren Rückschlag bei der Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung bedeuten, die bereits durch die COVID-19-Pandemie beeinträchtigt wurde. Die Gesundheit und das Wohlergehen der Kinder stehen auf dem Spiel. Ich begrüße es sehr, dass diese Publikation aufzeigt, wie die Politik zum Wohle der Kinder und künftiger Generationen handeln kann“, so Seth.

Bericht "Ein gesunder Planet für gesunde Kinder"