UNO: Hochseeschutzabkommen beschlossen
Das internationale Abkommen sieht erstmals Schutzgebiete außerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszonen einzelner Länder vor. Das ist wichtig, weil sich mehr als 60 Prozent der Meeresgebiete außerhalb solcher ausschließlichen Wirtschaftszonen befinden. Bisher gelten nur für etwa ein Prozent dieser Meeresgebiete Schutzregeln unterschiedlichen Grades. Das Abkommen sieht außerdem vor, dass Aktivitäten wie der Förderung von Bodenschätzen auf hoher See eine Untersuchung ihrer Umweltfolgen vorausgehen muss.
Die UNO-Mitgliedsstaaten hatten sich Anfang März auf das erste internationale Hochseeabkommen zum Schutz der Weltmeere und der dortigen Artenvielfalt geeinigt, nachdem sie mehr als 15 Jahre darum gerungen hatten. Nachdem der Text von Juristen geprüft und schließlich in die sechs offiziellen Sprachen bei den Vereinten Nationen übersetzt worden war, konnte er nun formell beschlossen werden. Für ein Inkrafttreten muss das Abkommen nun von mindestens 60 Staaten ratifiziert werden, 120 Tage später kann es dann in Kraft treten. Russland distanzierte sich von Teilen der Vereinbarung.
Position von Umweltorganisationen
Auch Umweltorganisationen loben die Einigung auf das Abkommen als historischen Erfolg. Sie verweisen auf die enorme Artenvielfalt in den Weltmeeren und die entscheidende Rolle der Ozeane bei der Stabilisierung des Erdklimas. Allerdings bedroht die Erderwärmung die Weltmeere und ihre Bewohner ebenso wie Umweltverschmutzung und Überfischung. Auch Greenpeace hat sich für das UNO-Hochseeschutzabkommen eingesetzt und bezeichnet es als bedeutenden Sieg der Zivilgesellschaft.
Wichtiges UNO-Hochseeschutzabkommen beschlossen