VCÖ: Mit regionalen Kreisläufen zu einer Reduktion des Verkehrsaufwand
In der Kreislaufwirtschaft werden Ressourcen möglichst lange im Kreislauf von Produktion und Nutzung gehalten. Während regional hergestellte Lebensmittel ungefähr 150 Kilometer transportiert werden, liegt der Wert für überregionale bei zirka 1.700 Kilometer. Deswegen ist die Stärkung der Regionalität entscheidend, denn so kann das Verkehrsaufkommen verringert und verkürzt werden. Regionalität wird heute in Österreich verstärkt nachgefragt, dreiviertel der Menschen wünschen sich eine Ausweitung des Angebots an regionalen Lebensmitteln im Lebensmittelhandel und in der Gastronomie.
Förderung von regionalen Produkten durch Herkunftskennzeichnungen und Nahversorgung
In Österreich soll im Jahr 2023 eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung von Fleisch, Milch und Eiern in verarbeiteten Produkten im Supermarkt und in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung (Kantinen und Kindergärten) eingeführt werden. Vor allem die öffentliche Gemeinschaftsverpflegung spielt mit einem Umfang von täglich fast zwei Millionen Essensportionen eine entscheidende Rolle.
58 Prozent der Einkaufswege in Österreich werden mit dem Auto absolviert, obwohl zwei Drittel der Einkaufswege kürzer als fünf Kilometer sind. Diese Distanz könnte gut mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. In Gemeinden nutzen 79 Prozent das Auto zum Einkaufen, in den Landeshauptstädten sind es hingegen nur 35 Prozent.
Regionale Versorgung schafft Wertschöpfung in der Region und ermöglicht gleichzeitig Wege zu reduzieren. Das beinhaltet im Sinne der Kreislaufwirtschaft nicht nur Wege, die in Produktion und Konsum entstehen, sondern auch Wege bei Reparaturen, Wiedernutzung, Recycling und Entsorgung. Durch die räumliche Nähe bleiben die Wege kurz, wenn zum Beispiel ein Produkt zur Reparatur gebracht wird. Bei Lebensmitteln ist neben der Regionalität sowohl Saisonalität als auch die biologische Produktion ausschlaggebend für den ökologischen Fußabdruck. Kurze Liefer- und Versorgungswege sind ausschlaggebend, damit diese klimaverträglich zurückgelegt werden können. Ebenso entscheidend ist die Langlebigkeit der Produkte. Jedoch kann nicht alles regional produziert werden und nicht immer sind regionale Produkte nachhaltiger. So kann zum Beispiel die Ausdehnung von Erntezeitfenstern durch die Beheizung von Glashäusern zu höheren Treibhausgas-Emissionen führen.
Durch den Kauf regional hergestellter Produkte wird die Wirtschaft gestärkt und damit werden Arbeitsplätze in der Region gesichert. Das führt wiederum zu einer Vergrößerung des regionalen Produktsortiments. Würden Lebensmittel-Importe um 20 Prozent reduziert werden, können 46.000 neue Arbeitsplätze in Österreich geschaffen und eine zusätzliche Wertschöpfung von 4,6 Milliarden Euro pro Jahr erzielt werden.
Mit kurzen Wegen zur klimaverträglichen Mobilität und Einsparung von Zeit und Geld
Kurze Wege und Zugang zu Orten des täglichen Bedarfs wie Wohnen, Arbeiten und Einkaufen ermöglichen klimaverträgliche Mobilität. Das führt wiederum zur Reduktion des Verkehrsaufkommens im Ort und Menschen können durch das Wegfallen von Strecken Zeit und Geld sparen. In der Logistik braucht es Konzepte, um einerseits regionale Versorgung sicherzustellen und andererseits den Transport klimaverträglich abzuwickeln. Regionale (online) Marktplätze, rollende Nahversorgung oder die gemeinsame Nutzung von Transportkapazitäten sind hier Lösungsmöglichkeiten.