VerbraucherschützerInnen fordern bessere Lebensmittelkontrollen

24. Okt 2019

Die europäische Verbraucherorganisation BEUC hat in ihrem Bericht Keeping food in check die sinkende Zahl von Lebensmittelprüfungen in zahlreichen EU-Ländern kritisiert.

Der Rückgang sei besorgniserregend, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Publikation. Eine Ursache sei fehlendes Geld für regelmäßige Kontrollen. Die finanziellen Mittel würden seit Jahren geringer.

"Sogar Produkte, die leicht zu Lebensmittelvergiftungen führen wie Fleisch, Eier und Milchprodukte, werden immer seltener kontrolliert", bemängelte Beuc-Generaldirektorin Monique Goyens. Der Bericht zeigt eine Momentaufnahme der Situation in zwölf EU-Mitgliedstaaten, darunter Deutschland. Hier wurden demnach 2017 rund 225.000 Kontrollen weniger durchgeführt als zehn Jahre zuvor. Das ist ein Rückgang um mehr als 20 Prozent. Im selben Zeitraum blieb die Zahl der Unternehmen in etwa gleich.

Beim jüngsten Lebensmittelskandal in Hessen, wo bei dem Wursthersteller Wilke Listerien gefunden worden waren, gerieten deutsche Lebensmittelkontrolleure in die Kritik. Der Vorwurf: Sie hätten zu spät über die Mängel informiert.

Mitte Dezember tritt eine EU-Verordnung für Lebensmittelkontrollen in Kraft, welche die Standards für Kontrollen in allen EU-Ländern vereinheitlicht und damit die Situation verbessern soll. Die BEUC lobte die Verordnung, forderte aber weitere Schritte. Um das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher in Lebensmittel wieder zu stärken, seien etwa standardisierte Hygiene-Label für Restaurants, Cafés und Bars eine bewährte Möglichkeit. Das hätten sich zum Beispiel in Großbritannien, Dänemark und Norwegen gezeigt, wo solche Maßnahmen bereits eingeführt wurden. Die EU-Verordnung stelle dies den Ländern aber frei.


BEUC zu Lebensmittelkontrollen

Bericht Keeping food in check

EU-Regelung zu Lebensmittelkontrollen


Quelle: DNR

Lebensmittelkontrollen müssen verbessert werden