VIER PFOTEN-Appell zu Martini

5. Nov 20

Zwar ist aufgrund des Lockdowns kein Restaurantbesuch mehr möglich, Politik und auch Experten raten auch vom traditionellen Ganslessen im privaten Kreis, ob Familie oder Bekannte, ab. VIER PFOTEN zeigt auf: Drei Viertel der in Österreich gegessenen Gänse kommen aus dem Ausland, der Selbstversorgungsgrad beträgt lediglich 26 Prozent. Das hat die Tierschutzorganisation zum Anlass genommen, Traditionen und unseren Fleischkonsum zu überdenken.

„Wir müssen uns klar sein, was es heißt, importierte Gänse zu essen. In den wichtigen Importländern Ungarn und Polen werden die Tiere nach wie vor gestopft bzw. gerupft. Das sind grausame Praktiken, die bei uns schon lange verboten sind,“ erklärt VIER PFOTEN-Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck. Lebendrupf wird zum Beispiel noch immer in Ungarn, Polen oder China praktiziert. Zudem ist die Stopfmast in Ungarn, Frankreich, Belgien, Bulgarien oder Spanien, aber auch China, den USA und Kanada legal. „So werden die Enten zur Produktion von Stopfleber zwangsgefüttert und dazu in Käfigen gehalten. Da sich für die Stopfleberrasse nur die männlichen Tiere eignen, werden die weiblichen oft schon als Küken getötet. Die größten konventionellen Entenhalter sind Deutschland, Ungarn, Polen und Frankreich“, erklärt Weissenböck.

„Dass Gänse aus Tierqual-Haltung trotz des österreichischen Verbots importiert und verkauft werden dürfen, ist in Wahrheit natürlich eine Augenauswischerei“, kritisiert Weissenböck. Aus Tierschutzsicht sei es natürlich am besten, auf die Martinigans zu verzichten. In Zeiten von Corona komme mit der Empfehlung, das private Feiern lieber bleiben zu lassen, ein weiterer guter Grund dazu. „Nutzen wir doch diese Zeit, um zu reflektieren, ob es wirklich immer Fleisch sein muss. Wir essen in Österreich im internationalen Vergleich überdurchschnittlich viel, und auch Gesundheitsexpert*innen raten, den Konsum einzuschränken. Es gibt so viele wirklich köstliche vegetarische und vegane Gerichte, die sich auch für festliche Anlässe eignen“, betont Weissenböck.

Wer auf das Gansl allerdings nicht verzichten will, solle die „Österreichische Weidegans“ wählen, empfiehlt VIER PFOTEN. Da die Tiere im Vergleich sehr gut gehalten werden. Als interessante Alternative bieten sich die oberösterreichischen Bio-Enten der Firma Eiermacher GmbH an, die österreichweit die ersten Enten in biologischer Haltung sind. Sie sind bei Interspar, bei Denn’s und in ausgewählten Fleischereien erhältlich. Die Tiere leben in Ställen mit viel Tageslicht, die täglich frisch eingestreut werden. Außerdem gibt es einen Wintergarten, Wasserwannen und großzügigen Auslauf ins Freie.

VIER PFOTEN hat die Bio-Enten der Firma Eiermacher mit seinem „Tierwohl-kontrolliert“-Gütesiegel zertifiziert. „Die Produkte bieten dem Konsumenten eine tierfreundliche Alternative zu den Entenprodukten am heimischen Markt, die zu fast 100 Prozent im Ausland unter teils schrecklichen Bedingungen hergestellt werden. Das einzige Land, das derzeit ebenfalls Bio-Enten produziert, ist Dänemark“, so Weissenböck.

 

Vier Pfoten

Tierschutz kontrolliert

OTS - Pressetext