Waldflächen schwinden rapide

9. Juli 20

Zu diesem alarmierenden Ergebnis ist eine Forschergruppe gekommen. Um wenigstens die letzten Urwälder Rumäniens zu schützen, hat Euronatur 122.000 Protestunterschriften übergeben. Und die Waldschutzorganisation FERN unterstützt nicht nur Indigene und Nichtregierungsorganisationen in Brasilien, sondern fordert auch, dass die biologische Vielfalt der Wälder in Europa besser geschützt wird.

Die steigende Nachfrage nach Forstdienstleistungen und -produkten, angetrieben von der Bioökonomie, hat laut der neuen Studie dazu geführt, dass zwischen 2016 und 2018 mehr als zwei Drittel der Biomasse in Europas Wäldern verloren ging (69 Prozent). Diesen starken Anstieg von Abholzungen hat eine Forschergruppe anhand von feinskalierten Satellitendaten errechnet. Die Ergebnisse ihrer Forschungen haben die Wissenschaftler im Wissenschaftsjournal Nature veröffentlicht.

Im Vergleich zum Zeitraum zwischen 2011 und 2015 wurden um 49 Prozent der Waldflächen mehr abgeerntet. Die größten Verluste gab es auf der Iberischen Halbinsel sowie in den nordischen und baltischen Ländern. Die ausgewerteten Satellitenbilder zeigten ferner, dass die durchschnittliche Größe der abgeernteten Flächen in ganz Europa um 34 Prozent zugenommen hat.

Der Anstieg der Abholzung sei das Ergebnis der jüngsten Ausweitung der Holzmärkte. Dieses Ausmaß an Waldverlust wirke sich deutlich auf die biologische Vielfalt, Bodenerosion und die Wasserregulierung aus, warnen die Forscher. Wenn es weiter so eine hohe Ernterate gebe, behindere dies die EU-Politik des waldbasierten Klimaschutzes ab 2020. Und die zusätzlichen Kohlenstoffverluste aus Wäldern würden zusätzliche Emissionsreduktionen in anderen Sektoren erfordern, um bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen, so die Wissenschaftler.

Anlässlich des "Tages der Buchenwälder" am 25. Juni hatten sich Repräsentant*innen aus Natur- und Umweltschutz und der Wissenschaft mit einem Appell an die Bundesministerinnen Julia Klöckner und Svenja Schulze gewandt. Verbände wie Robin Wood und viele andere DNR-Mitglieder wie B.A.U.M., die Succow Stiftung, DUH, BUND, NABU, WWF und auch der Umweltdachverband selbst forderten von den Ministerinnen, mehr für den Schutz der Buchenwälder in Deutschland und Europa zu tun. Der "schlechte Zustand der Buchenwälder" sei Anlass für "große Besorgnis" - die Unterzeichnenden forderten in einem offenen Brief eine ambitionierte europäische Waldstrategie (Quelle: DNR)

Presseaussendung DNR