Wels ist Fisch des Jahres 2018
Der Wels ist Fisch des Jahres 2018 in Österreich. In einer Wahl des Österreichischen Fischereiverbands setzte er sich gegen Edelkrebs, Schneider, Barbe und Hasel durch und folgt damit dem Seesaibling nach.
Mit der Ernennung eines Fisches des Jahres möchten der Österreichische Fischereiverband, die Landesfischereiverbände und Landesorganisationen der Fischerei unter Mitwirkung des Österreichischen Kuratoriums für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF) und des Bundesamtes für Wasserwirtschaft (Scharfling), die jeweilige Art und dessen Lebensraum ins allgemeine Bewusstsein bringen. Nebst der traditionellen fischereilichen Bedeutung soll vor allem auf die aktuelle Bedrohung der Art und auf die Gefährdung seines Lebensraums hingewiesen werden.
Der Wels ist in Anglerkreisen wohl einer der populärsten Süßwasserfische Europas. Umso mehr verwundert es, dass das Wissen über diesen Raubfisch so bescheiden ausfällt. Vielmehr haben seine unheimlich anmutende Körperform, sein mit vielen kleinen messerscharfen Zähnen bestücktes breites Maul, die nach Beute tastenden zwei auffällig am Oberkiefer sitzenden Bartfäden und vier kurzen Barteln am Unterkiefer, sowie die lange bis zur Schwanzflosse reichende Afterflosse sagenhafte Vorstellungen zu diesem vorwiegend nacht- und dämmerungsaktiven Raubfisch entstehen lassen.
Größere Aufmerksamkeit geschenkt wurde der größten heimischen Fischart, die sich übrigens unter den zwanzig größten weltweit einreiht, nicht nur wegen seiner zunehmenden fischereiwirtschaftlichen Bedeutung, sondern auch aufgrund der Erkenntnis, dass dem Wels in natürlichen Gewässern eine bedeutende Rolle zukommt.
Seine natürlichen Lebensräume sind die großen Fließgewässer und die tiefer gelegen Seen Mittel- und Osteuropas sowie Westasiens. Besonders hervorzuheben sind für Österreich die guten Bestände in der March, in der Mattig und in einigen Kärntner Seen. Jene des Neusiedlersees und des Bodensees haben sich in den letzten Jahren etwas erholen können; für den Tiroler Inn, der Salzach, der unteren Enns, der Mur und der oberen Donau wird angenommen, dass es keine natürliche Reproduktion dieser Art gibt. Die in künstlichen Kiesgruben und Teichen vorkommenden Welse können vermutlich meist nur durch Besatz aufrechterhalten werden. Werden ausschließlich die Nachweise aus Gewässern mit gesichertem und sehr wahrscheinlichem natürlichen Eigenaufkommen berücksichtigt, gilt der Wels als gefährdet.