Weltweit erstes Re-Use-Einkaufszentrum in Schweden
11. Mai 17
Das Einkaufszentrum „ReTuna Återbruksgalleria“ in der schwedischen Kleinstadt Eskilstuna ist ausschließlich für reparierte und Upcycling-Ware bestimmt. Es verbindet das traditionelle Recycling-Center mit einem Einkaufszentrum, so dass die Menschen ihre alten Waren, die sie nicht mehr brauchen können, dort abliefern und gleichzeitig wieder aufgefrischte Re-Use-Ware kaufen können. Es ist das erste Einkaufszentrum seiner Art in Schweden, und soweit bekannt, das erste in der Welt.
Die MitarbeiterInnen sortieren die gelieferte Ware und können von Beginn an noch brauchbare Produkte von Abfall trennen. Die noch intakten Güter werden dann in die jeweiligen Geschäfte weitergegeben, wo sie repariert, renoviert und anschließend verkauft werden. Es gibt 14 Fachgeschäfte für Möbel, Computer und Audiogeräte, Kleidung, Spielzeug, Fahrräder, Gartengeräte und Baumaterialien. Alle Shops verkaufen ausschließlich Second-Hand-Ware.
EinwohnerInnen können Dinge, die sie nicht mehr brauchen, abgeben und damit nicht nur überflüssige Waren loswerden, sondern einen extrem wichtigen Beitrag zur ökologisch-ökonomischen Entwicklung der Gemeinde und von ganz Schweden leisten. Denn anstatt die örtliche Gemeinde mit der Beseitigung zu belasten, wird dieser „Abfall“ zu einer Chance gemacht. Die Waren werden aus dem Abfallstrom ausgeschleust und wieder in Umlauf gebracht, Rohstoffe werden eingespart und somit wird auch der Energieverbrauch reduziert. 50 neue Arbeitsplätze wurden hier in den Bereichen Reparatur und Einzelhandel geschaffen. Das Shoppingcenter selbst wird von der Gemeinde betrieben, aber die Läden sind Privatunternehmen und Sozialunternehmen, so dass Raum für Start-ups und lokale HandwerkerInnen geschaffen wird.
ReTuna Återbruksgalleria ist eine lebendige Demonstration für funktionierende lokale Kreiswirtschaft und macht bewusst, wie viel Wertschöpfung in dem, was täglich weggeworfen wird, eigentlich steckt. Nach diesem Vorbild könnten viele Shoppingcenter funktionieren, die derzeitige Entwicklung des EU-Kreislaufwirtschaftspaketes könnte schon bald mehrere solcher Wirtschaftsmodelle ermöglichen.