Weltweit größtes Meeresschutzgebiet vor Antarktis beschlossen
Am 27. Oktober 2016 hat die in der australischen Stadt Hobart tagende Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis (CCAMLR) das weltweit größte Schutzgebiet im Südpolarmeer beschlossen. Vorerst für die nächsten 35 Jahre sollen die im antarktischen Rossmeer lebenden Tiere vor der Fischereiindustrie geschützt werden.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat sich viele Jahre lang für ein Meeresschutzgebiet in dieser Region eingesetzt. Greenpeace fordert weitere Schutzgebiete, beispielsweise auch in der Arktis. Diese zählt ebenfalls zu den letzten intakten Ökosystemen der Erde.
Lukas Meus, Meeressprecher von Greenpeace in Österreich sagt dazu, „Das Rossmeer gilt als eines der letzten unberührten Meeresökosysteme. Das Schutzgebiet ist ein großer Erfolg für die dort lebenden Tiere, wie Pinguine, Wale und den Riesen-Antarktisdorsch sowie für die Millionen von Menschen, die sich für den Schutz unserer Ozeane einsetzen.“ Das Schutzgebiet im Rossmeer erstreckt sich über eine Fläche von 1,55 Millionen Quadratkilometer und ist rund 20 Mal so groß wie Österreich. Damit ist es das größte Meeresgebiet weltweit, das unter Schutz gestellt wird.
Mitglieder der Kommission sind 24 Staaten und auch die EU. Um hier einen Beschluss verabschieden zu können, braucht es Einstimmigkeit von allen Mitgliedern. Da die meisten Gewässer um die Antarktis internationale Gewässer sind, wurden Schutzbestimmungen in der Vergangenheit kaum durchgesetzt. Das im Rossmeer errichtete Schutzgebiet ist das zweite seiner Art. „Schutzgebiete helfen bei der Regeneration von Fischbeständen. Zudem schützen sie die biologische Artenvielfalt. Daher fordern wir die internationale Gemeinschaft auf, weitere permanente Schutzgebiete zu erlassen“, sagt Meus.