Wissenschaft: Analyse des „Human Footprint“ zeigt Einfluss auf Landwirbeltiere

2. April 20

Es ist bekannt, dass der ökologische Fußabdruck des Menschen die Biodiversität negativ beeinflusst und das Artensterben antreibt. Dennoch fehlten bislang für viele Arten Informationen darüber, inwiefern ihre Verbreitung durch menschliche Landnutzungen beeinträchtigt wird. Bisher wurden als Hauptfaktoren für die Einschätzung, ob eine Art auf die Rote Liste gesetzt wird, von der IUCN die Größe des Verbreitungsgebietes einer Art und die Verkleinerungsrate dessen herangezogen. Durch sie kann man auf die maximale Populationsgröße und deren Rückgang schließen. Der ökologische Fußabdruck des Menschen spielte dabei eine geringe Rolle, obwohl sich dieser bekanntlich negativ auf die Biodiversität auswirkt.  

Für die Berechnung des ökologischen Fußabdrucks werden Indikatoren wie Bevölkerungs- und Wohndichte, Straßen- und Schienennetze, sämtliche Formen der menschlichen Landnutzung sowie Infrastrukturen zur Energiegewinnung einbezogen. Forschende haben nun anhand eines umfassenden globalen Datensatzes untersucht, wie sich der menschliche Fußabdruck auf die Verbreitung von landlebenden Wirbeltieren auswirkt.

Der „Human Footprint“ wurde den Ausbreitungsgebieten von über 20.500 Wirbeltierarten gegenübergestellt. Bei der Analyse zeigte sich, dass die menschliche Landnutzung die Hälfte der Ausbreitungsgebiete von 85% der untersuchten Wirbeltierarten unbrauchbar machte. Bei 16% der Arten ist sogar das gesamte Gebiet beeinträchtig. Gerade Arten mit einem geringen Ausbreitungsgebiet (meist gefährdete Arten) sind davon besonders stark betroffen.

Die Autor*innen der Studie raten daher den Einfluss des ökologischen Fußabdrucks als wichtigen ersten Indikator miteinzubeziehen, um ein genaueres Bild von der Gefährdung der Arten zu bekommen.

 

Naturwissenschaften Schweiz: Je grösser der ökologische Fussabdruck desto kleiner die Artenvielfalt