WWF: Beifang gefährdet Lebensraum Meer

Aufgrund unselektiver Fangmethoden sterben jährlich Millionen Tonnen von Meereslebewesen als sogenannter Beifang in den Netzen der Fischerei. Davon verenden etwa 300.000 Wale, Delfine und Tümmler in Fischereinetzen. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung des World Wide Fund for Nature (WWF).Betroffen sind auch bereits stark gefährdete Arten wie Haie, Seevögel und Meeresschildkröten.

Rund 40 Prozent des jährlichen Fischfangs oder rund 38 Millionen Tonnen Meerestiere gehen als Beifang in die Netze der Fischerei. Ungefähr 10 Prozent des Weltfischfangs werden tot oder sterbend wieder zurückgeworfen. Zwar fällt in manchen Fischereien kaum Beifang an, bei anderen landen jedoch pro Kilogramm Zielart wie beispielsweise Shrimps bis zu 20 Kilogramm Meerestiere mit im Netz.

WWF kritisiert zerstörerische Fangmethoden

„Unterm Strich heißt das: Beifang ist eine gigantische Verschwendung. Sie zerstört den empfindlichen Lebensraum Meer – ganz abgesehen davon, ob wir es ethisch vertreten können, dass Lebewesen wie Müll behandelt werden“, kritisiert der WWF. Schuld seien vor allem zerstörerische Fangmethoden, mit denen noch immer die Mehrheit der Schiffe auf Beutezug gehen. Dazu zählen die Baumkurren-Schleppnetze, die in der Fischerei für den Fang von Scholle, Seezunge und Krabben zum Einsatz kommen.

Der Beifang-Tod unzähliger Meerestiere könne etwa durch den Einsatz von so genannten „Schlauen Netzen“ verhindert oder stark reduziert werden, d.h. anders geformten Haken oder Fluchtfenstern in den Netzen, erklärt der WWF. „Die Fischerei darf sich nicht länger davor drücken. Sie sollte schnell auf solche Techniken umrüsten, und die Politik sollte sie ausdrücklich dazu verpflichten, aber auch bei der Umrüstung unterstützen. Dann gäbe es wieder Hoffnung für die Meeresbewohner. Denn weniger Beifang bedeutet stabilere Fischbestände sowie gesündere Meere – beides kann zu mehr wirtschaftlich verwertbarem Fang führen“, so der WWF.

WWF: Beifang - Eine tödliche Verschwendung

WWF-Fischratgeber