WWF-Umfrage: Große Mehrheit besorgt über Naturverlust
Eine große Mehrheit der österreichischen Bevölkerung ist besorgt über den Verlust der heimischen Natur (72 Prozent) und will, dass sie konsequent geschützt und wiederhergestellt wird (77 Prozent). Das zeigt eine repräsentative Umfrage des market-Instituts im Auftrag der Naturschutzorganisation WWF Österreich. Knapp drei Viertel der Befragten fordern von der Politik ganz konkret "verbindliche Ziele" zur Wiederherstellung der Natur. Der WWF fordert Bund, Länder und die österreichischen EU-Abgeordneten dazu auf, die Sorgen der Österreicher:innen ernst zu nehmen und für das EU-Renaturierungsgesetz zu stimmen.
“Für die überwiegende Mehrheit ist die Natur sowohl ökonomisch als auch persönlich von großer Bedeutung”, sagt market-Studienleiterin Birgit Starmayr zu den Ergebnissen der repräsentativen Online-Umfrage mit 1.000 Befragten (maximale Schwankungsbreite +/- 3,16 Prozent). “Beispielsweise beurteilen acht von zehn Personen intakte Natur als wichtig für eine langfristige wirtschaftliche Entwicklung und als unverzichtbar für die Produktion wichtiger Güter, wie Nahrungsmittel, Werkstoffe und Medikamente.” Darüber hinaus geben 81 Prozent der Teilnehmenden an, dass Gesundheit und Wohlbefinden auf intakter Natur beruhen. 83 Prozent stimmen der Aussage zu, dass "der Schutz und die Wiederherstellung der Natur im langfristigen Interesse der Menschen in Österreich" sei. Knapp drei Viertel wollen die Natur schützen, um die Klimakrise zu bekämpfen.
Das EU-Renaturierungsgesetz (Nature Restoration Law) beinhaltet neue, rechtsverbindliche Ziele zur Renaturierung von Land- und Meeresökosystemen, wie zum Beispiel von Wäldern, Mooren oder Flüssen, Ökosystemen in der Stadt und in der Agrarlandschaft, sowie zum Schutz von Bestäubern. Es ist der zentrale Baustein zur Umsetzung der EU-Biodiversitätsstrategie bis 2030 und Herzstück des EU Green Deal. Im Februar soll über die finale Fassung des Gesetzes im Plenum des Europäischen Parlaments abgestimmt werden, danach folgt der Beschluss im EU-Ministerrat.