WWF und EY: Studie zur Biodiversität in Unternehmen
Alle Unternehmen sind direkt oder indirekt abhängig von Ökosystemleistungen wie sauberes Wasser, Bestäubung oder fruchtbare Böden. Der zunehmende Biodiversitätsverlust erhöht daher deren wirtschaftliche Risiken – das zeigt eine neue Studie von WWF Österreich und der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY Österreich. Der neue Report liefert erstmals konkrete Werkzeuge für Biodiversitätsschutz, mit denen Unternehmen ihre physischen, regulatorischen sowie Reputations- und Marktrisiken minimieren und zugleich neue Chancen ergreifen können. Um die Lebens- und damit auch die Wirtschaftsgrundlagen in der globalen Biodiversitätskrise langfristig abzusichern, benötigt es eine gesamtgesellschaftliche Transformation, in der Unternehmen eine Schlüsselrolle einnehmen. Zentral ist die ganzheitliche, strategische Auseinandersetzung mit den wesentlichen Risiken des Biodiversitätsverlusts – das unterstreicht die im Rahmen der Studie durchgeführte Unternehmensumfrage: Jene Unternehmen, denen bereits eine Risikoanalyse vorliegt, stufen sowohl ihre Risiken als auch ihre Chancen höher ein als ihre Mitbewerber.
Eine Unternehmensumfrage hat gezeigt, dass das Thema Biodiversität in den Nachhaltigkeitsstrategien der befragten Unternehmen nur sehr oberflächlich oder gar nicht berücksichtigt wird. Der WWF Österreich hat auf der Grundlage von Unternehmensinterviews und den Ergebnissen der Unternehmensumfrage fünf konkrete Gründe identifiziert, warum transformative Maßnahmen zur Eindämmung des Verlusts der Biodiversität nicht ergriffen werden: Diese sind der Komplexitätsgrad des Themas, fehlende finanzielle und personelle Ressourcen, fehlendes Bewusstsein im Unternehmen, fehlende Informationen zu vorhandenen Standards, Rahmenwerken und Methoden sowie geringe Vertrautheit mit kommenden regulatorischen Anforderungen.
Entlang der fünf Stufen des „WWF Biodiversity Stewardship Framework” bietet die Studie eine praxisnahe, wirksame Handlungsanleitung, um diese unternehmerischen Hürden zu überwinden und Biodiversitätsschutz im Kerngeschäft zu verankern. Dazu werden Rahmenwerke, Methoden sowie hilfreiche Werkzeuge wie etwa der „WWF Biodiversity Risk Filter“ zur strategischen Auseinandersetzung mit dem Biodiversitätsschutz bereitgestellt. Die Studie bietet aber auch Fact-Sheets für unterschiedliche Wirtschaftsbranchen, eine Maßnahmen-Checkliste und konkrete Case-Studies.