Zum Tag der Berge: Positionspapier zu alpinen Landschaften

17. Dez 20

Das bereits am 9. Dezember 2020 verabschiedete Positionspapier haben Menschen aus allen Alpenländern in einem partizipativen Prozess miteinander erarbeitet: Vertreter*innen von CIPRA (Commission International pour la Protection des Alpes), Jugendliche und Landschaftsexpert*innen. Im Rahmen ihres alpenweiten Schwerpunktthemas „Landschaft“ 2019-2020 hat CIPRA dazu Fragen zur alpinen Landschaft aufgegriffen: Wem gehört die alpine Landschaft, wer darf sie wie nutzen, und wann ist es zu viel?

Dabei hält CIPRA fest: Die alpine Landschaft ist das Resultat einer engen Beziehung zwischen menschlichen Aktivitäten und natürlichen Entwicklungen. Sie ist aber auch ein Schlüssel für die Verhandlung sozialer und politischer Fragen. Was wir als Landschaft bezeichnen, ist die Folge vielfältiger Wechselwirkungen zwischen ökologischen, sozialen und kulturellen Faktoren. Die CIPRA versteht Landschaft nicht allein im geografischen Sinn, sondern als gesellschaftlich und kulturell geprägte, persönliche und gemeinschaftliche Wahrnehmung der Umgebung. Demnach wird Landschaft als das Ergebnis sozialen Handelns und Wahrnehmens verstanden, welches in Wechselbeziehung zu den Handelnden und Wahrnehmenden steht. Damit bezieht sie sich auf die Europäische Landschaftskonvention.

Darüber hinaus wirke Landschaft als eine Vermittlerin körperlicher Erfahrung. Diese Erfahrung sei nicht exklusiv, sondern stehe allen offen, so CIPRA in ihrem Positionspapier. Die Nutzer*innen und Nutznießer*innen der Landschaft sind nicht notwendigerweise ihre Eigentümer*innen. Landschaft ist zudem ein kulturelles Erbe, eine Manifestation der kollektiven Geschichte. Ebenso dient Landschaft der Sicherung von Lebensraum und stellt lebensnotwendige Ressourcen, so genannte Ökosystemleistungen, zur Verfügung. Schließlich ist Landschaft für die Förderung und den Schutz der Biodiversität unabdingbar. In seiner Struktur nimmt das Positionspapier das heterogene Mosaik (alpiner) Landschaften auf. Es zeigt die Anforderungen auf, um die prägenden Elemente dieses Landschaftsmosaiks zu verstehen und zu erhalten.

Ab dieser Woche bringt CIPRA regelmäßig Beiträge zu den einzelnen „Landschafts-Positionen“, etwa zu Stadt-, Energie- und Freitzeitlandschaften.

 

CIPRA - „Alpine Landschaft ist nicht erneuerbar“