Zunehmende Umweltprobleme durch Schiffsverkehr in der EU
Letzte Woche Mittwoch stellten die Europäische Umweltagentur (EEA) und die Europäische Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs (EMSA) mit dem Europäischen Umweltbericht über den Seeverkehr eine erste umfassende Prüfung des Sektors Seeverkehr vor. Aus diesem Bericht geht hervor, dass Schiffe im Jahr 2019 rund 13,5 Prozent sämtlicher verkehrsbedingter Treibhausgasemissionen in der Europäischen Union verursachten.
Nach dem Straßenverkehr mit 71 Prozent und dem Luftverkehr mit rund 14 Prozent liegt der Seeverkehr damit bei den Treibhausgasemissionen an dritter Stelle. Die Schwefeldioxidemissionen (SO2) von Schiffen, welche europäische Häfen anlaufen, beliefen sich im Jahr 2019 auf etwa 1,63 Millionen Tonnen.
Starke Zunahme des Unterwasserlärms
Außerdem geht aus dem Bericht hervor, dass der Seeverkehr in den letzten Jahren zu einer massiven Zunahme des Unterwasserlärms beigetragen habe. So habe der Schiffsverkehr „schätzungsweise“ dazu beigetragen, dass sich der Unterwasserlärm in europäischen Gewässern in dem Zeitraum zwischen 2014 und 2019 mehr als verdoppelt hat. Darüber hinaus sei er auch für die Hälfte aller seit 1949 in die europäischen Meere eingeführten und nicht heimischen Arten verantwortlich.
Schließlich weist der Report angesichts der zunehmenden Menge des auf dem Seeweg beförderten Öls auch Zahlen zu Ölverschmutzungen durch Öltanker aus. Demnach kam es, wie die EEA und die EMSA konstatierten, in den vergangenen zehn Jahren in EU-Gewässern zu acht mittelgroßen bis großen Ölverschmutzungen durch Unfälle von Öltankern.
EEA und EMSA: European Maritime Transport Environmental Report 2021
DNR: Schiffsverkehr auf See - Treibhausgase, Unterwasserlärm und invasive Arten