Bohrlöcher geben große Mengen Methan frei
6. Aug 20
Seit den 1970er Jahren wurden von Fossilkonzernen für die Erdöl- und Erdgasförderung mehr als 15.000 Bohrungen in den Meeresboden der Nordsee durchgeführt. Wenn sich diese Löcher in der Nähe von Erdgasfeldern in einer Tiefe von weniger als tausend Metern befinden, ist die Wahrscheinlichkeit der Methanentweichung hoch. In diesem Fall wird das Gas nicht von Mikroben verarbeitet, sondern gelangt in die Erdatmosphäre.
Das aus ehemaligen Bohrlöchern in der Nordsee entweichende Methan sei laut der Studie für den Hauptanteil der dort registrierten Methanaustritte verantwortlich. Darüber hinaus hat das Problem der unkontrollierten Methanemissionen eine globale Dimension. Bereits 2012 hatten Forscher*innen und Forscher aus Kiel Methanaustrittsstellen rund um alte Bohrlöcher in der zentralen Nordsee gefunden.
Zwar ist aktuell nicht quantifizierbar, wie viel Methan global die Klimaerwärmung zusätzlich beschleunigt. Allerdings ist sicher, dass weltweit aus zahlreichen Bohrlöchern ungehindert Methan ausströmt, welches eine rund 48-mal stärkere Wirkung auf den Klimawandel als Kohlendioxid hat. Für Fritz Binder-Krieglstein von renewable seien - entsprechend dem Verursacherprinzip - seitens der Politik jene Konzerne dazu verpflichtet, die fossile Energieträger fördern.