BOKU-Studie: 60 Prozent heimischer Fischarten sind gefährdet
22. Mai 20
Aufgrund der erschütternden Studie der BOKU Wien, wonach rund 60 Prozent der heimischen Fischarten gefährdet sind, fordert Dr. Günther Kräuter, Präsident des größten österreichischen Fischereiverbandes (VÖAFV) einen „Nationalen Schutzplan für die Fischfauna“.
„Wenn die Köpfe der Politiker nach der Coronakrise wieder frei sind, erwarten 400.000 Fischereibegeisterte in Österreich endlich Weichenstellungen zum Schutz von Huchen, Äsche, Bachforelle und Co. Wir verlangen eine nachhaltige Strategie, es geht um Naturschutz, die Rettung von höchst gefährdeten Tierarten, aber auch um einen wichtigen Nahrungs-, Wirtschafts- und Tourismusfaktor,“ so Dr. Günther Kräuter.
Zu den wesentlichsten Ursachen der dramatischen Situation zählt Kräuter, wie von der BOKU-Wien analysiert, den hemmungslosen Ausbau von (Klein-) Wasserkraft, aber auch den einseitigen Artenschutz. „Der Fraßdruck von Otter, Kormoran und Gänsesäger auf heimische Fische hat ein unverantwortbares Ausmaß erreicht. Eine Reduktion der Prädatoren mit österreichweiter Regelung ist alternativlos,“ erklärte der Präsident des VÖAFV.
Auch der Umweltdachverband fordert hinsichtlich des kritischen Zustands der österreichischen Gewässer, dass die Bundesregierung ökologisch sensible Fließgewässer schützen und die notwendigen Gelder für die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen endlich flüssig machen muss.
Presseaussendung VÖAFV: Fische und Gewässer - Forderung nach nationalem Schutzplan
BOKU Wien-Studie: Ausweisung wertvoller Gewässerstrecken in Österreich