Brasilien will Sauerstoff aus Amazonas zu Geld machen

02.08.2019

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro ist bereits mit seiner zerstörerischen Umweltpolitik in die internationalen Schlagzeilen gekommen. Nun lässt Brasiliens Regierung mit einer neuen Idee aufhorchen: Sie will den durch den Amazonas-Regenwald produzierten Sauerstoff zu Geld machen. 

Wirtschaftsminister Paulo Guedes präsentierte kürzlich die Idee, einen weltweiten Sauerstoff-Handel aufzuziehen. Dieser solle Brasilien Einkünfte aus dem im Amazonas produzierten Sauerstoff bringen. Das Konzept stößt jedoch sowohl bei ÖkonomInnen als auch UmweltschützerInnen auf große Kritik. 

Der größte Regenwald der Erde liegt zu rund 60 Prozent auf brasilianischem Gebiet und produziert rund ein Fünftel des weltweit bei der Photosynthese von Algen und Pflanzen entstehenden Sauerstoffs. "Wir produzieren Sauerstoff für die Welt", sagt Guedes dazu. Er wolle nun prüfen lassen, inwieweit sein Land das Urheberrecht daran bekommen und den Sauerstoff dann an einer Börse handeln könne. 

Klimaexperte Jochen Luhmann vom Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie kann dem Vorschlag nichts abgewinnen: "Es ist ganz einfach: Es gibt keinen Sauerstoffmangel. Das ist ein Lösungsvorschlag für ein nicht existierendes Problem."
 

Klimareporter: Brasilien will mit Amazonas-Sauerstoff handeln