Chinas beendet internationale Kohlefinanzierung

 

Anlässlich der UN-Generalversammlung hat Chinas Staatspräsident Xi angekündigt, dass keine neuen Kohlekraftwerke außerhalb Chinas mit chinesischer Unterstützung gebaut werden sollen. Zudem wolle China Entwicklungsländer verstärkt beim Bau grüner und emissionsarmer Energieversorgung unterstützen. Damit sind Kohlekraftwerke in Ländern des Globalen Südens kaum noch finanzierbar.Bereits zu Beginn des Jahres hatten Japan und Südkorea ihren Ausstieg aus der internationalen Kohlefinanzierung angekündigt.

Mit der Ankündigung des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping bei der UN-Generalversammlung vergangene Woche, dass China aus der internationalen Finanzierung von Kohlekraftwerken aussteigen wird, läute China „das Ende des Kohle-Zeitalters weltweit ein“, zeigt sich Lutz Weischer, Leiter des Berliner Büros der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch erfreut. „China erkennt zunehmend seine internationale Verantwortung für den Klimaschutz und weiß, dass die Erwartungen der Weltgemeinschaft an den größten CO2-Emittenten gewachsen sind.“

Germanwatch: „Ein Riesenerfolg der EU und der globalen Klimabewegung“

Noch zu Beginn dieses Jahres waren China, Japan und Südkorea gemeinsam noch für 95 Prozent der internationalen öffentlichen Finanzierung für neue Kohlekraftwerke weltweit verantwortlich, alleine China für mehr als die Hälfte. Dass es innerhalb eines Jahres gelungen ist, alle drei Länder zum Ausstieg aus der internationalen Kohlefinanzierung zu bewegen, sei „ein Riesenerfolg einerseits der Klimadiplomatie der EU und weiterer Staaten und andererseits auch der globalen Klimabewegung“, betont Weischer. Auch die EU-Mitgliedsstaaten finanzieren keine Kohle mehr im Ausland und haben mit China seit Jahren dazu einen Dialog geführt.

China müsse nun auch im eigenen Land den Kohleausstieg vorantreiben. Dazu seien zwei Dinge entscheidend, wie Weischer konstatiert: Erstens müsse konkretisiert werden, was mit Xis Zusage genau gemeint ist. „Ab wann gilt sie? Gilt sie auch für Projekte, die bereits in Planung oder in Bau sind? Gilt sie nur für staatliche oder auch private chinesische Finanziers und Unternehmen?“ Auch sei es die Aufgabe der europäischen und deutschen Klimadiplomatie, jetzt auf die Beantwortung dieser Fragen zu drängen. „Zweitens reicht es nicht, dass China im Ausland das Ende der Kohle einläutet. China muss den Kohleausstieg auch im eigenen Land anpacken und sich ehrgeizigere Ziele zur Reduktion der eigenen Emissionen setzen. Der aktualisierte nationale Klimabeitrag, den China beim Klimagipfel Anfang November einreichen soll, werde dafür der Lackmustest, so Weischer.
 

Germanwatch: Chinas Ausstieg aus internationaler Kohlefinanzierung: Zeitalter der Kohle geht weltweit zu Ende