Easyjet will zukünftig alle CO2-Emissionen kompensieren

21. Nov 19

Die Ankündigung der Fluglinie Easyjet, alle Emissionen aus ihren Flügen mittels ogenannter Offsets zu kompensieren, ist eine verspätete Erkenntnis, dass der Luftfahrtsektor ein ernsthaftes Klimaproblem hat. Das schreibt die NGO für nachhaltigen Verkehr, Transport & Environment (T&E) in einer Aussendung. Eine Untersuchung im Auftrag der Europäischen Kommission hat jedoch gezeigt, dass die überwiegende Mehrheit der Kompensationen die versprochenen Emissionsminderungen nicht einhalten. Bei Emissionskompensationen, oder Carbon Offsetting,   bezahlen Unternehmen Dritte dafür, ihre Emissionen zu reduzieren, während sie weiterhin die Umwelt belasten.

Der entscheidende Punkt ist, dass die Nutzung von Kompensationen von den nötigen Bemühungen ablenkt, global bis spätestens 2050 netto Null-Emissionen zu erreichen. T&E schreibt, dass es viel stärkere Maßnahmen von staatlicher Seite benötige, um die Klimaauswirkungen der Luftfahrt zu verringern. Die durch das Fliegen verursachten Umweltschäden müssten höher besteuert werden, sowie in die Entwicklung von sauberen Kraftstoffen investiert.

Andrew Murphy, Luftverkehrs-Manager bei T&E, sagte dazu: „Fluggesellschaften, die andere bezahlen, damit sie weiter verschmutzen können, sind keine Lösung für das Klimaproblem der Luftfahrt. Das jahrzehntelange ungebremste Emissionswachstum der Fluggesellschaften zeigt, dass die Regierungen die Klimaauswirkungen des Luftverkehrs regulieren müssen, indem sie die Steuerprivilegien des Sektors abschaffen und saubere Kraftstoffe vorschreiben.“

Der europäische Luftverkehrssektor ist im Vergleich zu anderen Sektoren stark unterbesteuert. Über 20 EU-Staaten besteuern die internationale Luftfahrt überhaupt nicht, und kein Mitgliedstaat besteuert Kerosin.


Transport & Environment: Easyjet’s carbon offsets are not a solution to airlines’ climate problem