EEB: Erneuerbare Energien durch Produzenten von Heizungsanlagen

Laut der jüngsten Überprüfung der Hersteller von Heizungsanlagen durch das Europäische Umweltbüro im Rahmen der Coolproducts-Kampagne haben sich 38 Produzenten in Europa zu einer Produktlinie ohne fossile Brennstoffe verpflichtet, ohne dass dies durch politische Maßnahmen oder Auflagen gefördert wurde.

Der Fokus muss auf erneuerbarer Energie und nicht auf Gas liegen

Gegenwärtig werden 40 Prozent der EU-Gasimporte für Gebäude und deren Energieverbrauch verwendet, wobei der größte Teil davon für Heizzwecke eingesetzt wird. Solange 75 Prozent der europäischen Häuser weiterhin auf mit fossilen Brennstoffen betriebene Heizkessel angewiesen sind und Subventionen weiterhin alte Technologien unterstützen, werden die europäischen Bürger:innen von einer endlichen, umweltschädlichen und unsicheren Energiequelle abhängig sein, um ihre Häuser zu heizen. Deswegen müssen alte Technologien schrittweise abgeschafft werden, um europäische Sicherheit, Energieunabhängigkeit, Widerstandsfähigkeit gegen aktuelle und künftige Krisen und die Abmilderung der Auswirkungen fossiler Brennstoffe auf Klima und Gesellschaft zu erreichen.

Teilweise haben Akteur:innen dies erkannt und bereits Maßnahmen ergriffen, um eine fossilfreie Produktlinie anzubieten. Diese fordern nun die Unterstützung der Politik. In den nächsten Monaten wird die Neufassung der Energieeffizienzrichtlinie (EED) und der Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) sowie die Ökodesign- und Energiekennzeichnungsverordnung für Heizungsanlagen abgeschlossen. Werden diese richtig umgesetzt, können Verbesserungen erzielt werden. Allein durch die schrittweise Abschaffung von Gasheizkesseln kann die EU laut einer aktuellen Studie von Coolproducts im Durchschnitt bis zu 21 Prozent der russischen Gasimporte einsparen.

Doch trotz der Vorteile, die erneuerbare Energien mit sich bringen, sind die aktuellen politischen Entwicklungen auf Verzögerungen ausgerichtet. Durch eine kurzfristige Änderung unterstützt der vereinbarte Text für die EPBD nun die fast unbegrenzte Nutzung von Gas zur Beheizung von EU-Gebäuden als Teil von Hybridsystemen sowie die Beibehaltung von Gaskesseln in unseren Häusern bis zum Jahr 2049 – dadurch kann die Einhaltung der EU-Klimaziele für 2030 nicht mehr garantiert werden. Die Menschen, der Planet und sogar die Industrie fordern einen Wandel, trotzdem verpassen die politischen Entscheidungsträger:innen hier die Gelegenheit, die Abhängigkeit der EU von den Öl- und Gaskonzernen zu verringern und ihre Bürger:innen vor hohen Energierechnungen und zukünftigen Krisen zu schützen - und das alles für ein paar weitere Jahre Profite der fossilen Brennstoffunternehmen. Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments müssen diese Entscheidung zurücknehmen und das Ausstiegsdatum auf Anfang 2025 vorverlegen, bevor das Dossier Mitte März im Plenum zur Abstimmung kommt.

Erneuerbare Energie als die beste Lösung

Erneuerbare Energien sind in Verbindung mit Renovierungen und anderen Energieeffizienzmaßnahmen die beste Lösung, um die europäischen Sicherheits-, Energie- und Klimaziele rechtzeitig zu erreichen. Es braucht eine zuverlässigere, effizientere und erschwinglichere Heizung. Die Industrie hat die ersten Schritte in Richtung des dringend benötigten Wandels unternommen. Nun müssen auch die Gesetzgeber den Übergang zu einer sauberen Wärmeversorgung unterstützen.


Renewable-ready: Heating industry leads the clean heat transition, calls on policies to follow