EEB: Luftverschmutzung in Europa
Der Vorschlag sieht die Festlegung von EU-Luftqualitätsnormen für das Jahr 2030 vor, die sich stärker an den Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation orientieren und die EU auf den Weg bringen sollen, bis spätestens 2050 eine Nullverschmutzung der Luft zu erreichen. Die Luftverschmutzung wird größtenteils durch den Straßenverkehr, die Schifffahrt, die Landwirtschaft, den Hausbrand und die Kraftwerke verursacht. In Europa stellt die Luftverschmutzung nach wie vor eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit dar.
60 Prozent der Befragten fühlen sich nicht gut über die Luftqualität informiert und 27 Prozent der Europäer:innen haben noch nie von den EU-Luftqualitätsnormen gehört. Unter denjenigen, die von den Normen gehört haben, gibt es eine deutliche Unterstützung von 67 Prozent für deren Verschärfung.
Abgesehen von den gesundheitlichen Vorteilen geht die Europäische Kommission in ihren eigenen wirtschaftlichen Schätzungen davon aus, dass der Vorschlag zu Einsparungen in Höhe von 42 Milliarden Euro führen wird, wobei sich die Gesamtkosten der Maßnahmen auf lediglich 6 Milliarden Euro belaufen. Die Kommission schätzt auch, dass der Vorschlag die Schäden an Kulturen, Wäldern und anderen natürlichen Lebensräumen verringern würde. Das wirft die Frage auf, warum noch keine Maßnahmen ergriffen wurden und warum die Gefahr besteht, dass der Vorschlag im weiteren Gesetzgebungsverfahren verwässert wird.
Der Vorschlag einer EU-Luftqualitäts-Richtlinie ist ein Schritt in die richtige Richtung, um die Europäer:innen zu schützen. Der Vorschlag enthält strengere Grenzwerte für die Luftverschmutzung und strengere Überwachungsvorschriften. Allerdings wurde der Vorschlag nun an das Europäische Parlament und den Europäischen Rat weitergeleitet, und es gibt wachsende Bedenken, dass der Vorschlag der Kommission letztendlich nicht so ambitioniert sein wird. Wichtig wäre nun, dass die Mitglieder des Europäischen Parlaments und die europäischen Umweltminister auf den ehrgeizigen Zielen des Vorschlags aufbauen und diesen stärken.
Die Überarbeitung der EU-Luftreinhaltungsnormen bietet eine einzigartige und nicht zu verpassende Gelegenheit, Bürger:innen vor vorzeitigem Tod, Herzkrankheiten, Krebs, Asthmaanfällen und mehr zu schützen.