EEB-Positionspapier zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden

Das European Environmental Bureau (EEB) begrüßt grundsätzlich die Vorhaben der Europäischen Kommission in der Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD, 2010/31/EU) zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen von Gebäuden. Der Einfluss der Gebäude auf das Erreichen eines klimaneutralen Europas bis 2050 sei entscheidend, und es sollte ein klarer Fahrplan für seine Dekarbonisierung definiert werden, so das EEB.

Allerdings verfehle der aktuelle Vorschlag dies, „da er keinen Plan zur Reduzierung sowohl der direkten CO2-Emissionen von 50 Prozent als auch der indirekten Emissionen der Stromerzeugung durch Gebäude von 60 Prozent bis 2030 enthält“, schreibt das EEB in seinem Positionspapier. Dies wäre notwendig, um eine Reduzierung der Netto-Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent bis 2030 im Vergleich zu den Niveaus von 1990 sowie anderen Zwischenzielen im Einklang mit dem Pariser Abkommen zu erreichen.

Darüber hinaus sollte die Leistung von Gebäuden eine wirksame Reduzierung sowohl der Emissionen im Inneren als auch der Betriebsemissionen umfassen. Dennoch konzentriert sich der aktuelle Vorschlag auf die Betriebsphase von Gebäuden und legt lediglich die Ziele für die Berichterstattung über die Gesamtlebensdauer von Kohlenstoff (Whole-Life-CO2-Emissionen, WLC) fest. Um die Gebäudeemissionen bis 2030 zu halbieren, müsse Kohlenstoff, der hauptsächlich aus dem bei Neubauten und energetischen Renovierungsprozessen verwendeten Material stammt, um mindestens 40 Prozent reduziert werden.

EEB: EPBD-Überarbeitung brauche WLC-Ansatz

Die Überarbeitung der EPBD sollte nach Ansicht des EEB einen WLC-Ansatz integrieren, welcher den Gebäudebestand effektiv dekarbonisieren könnte, denn die EPBD sei „die wichtigste EU-Politik, die sich mit der Reduzierung von Treibhausgasemissionen auf Gebäudeebene befassen könnte“. Zu diesem Zweck fordert das EEB die EU-Institutionen und die EU-Mitgliedstaaten auf, einen regulatorischen Rahmen wie die Überarbeitung der Definition von Null-Emissions-Gebäuden, Gebäudeanforderungen sowie einen Zeitplan zu schaffen. So könne garantiert werden, dass die 1,5-Grad-Marke nicht überschritten wird.

Weiters fordert das EEB eine ehrgeizige Roadmap für den gesamten Lebenszyklus (Lebenszyklus-Erderwärmungspotenzial) sowie Anforderungen für die Festlegung von Zielen, Benchmarks und Grenzwerten zur Reduzierung der verkörperten und betrieblichen Emissionen bis 2030. Die Berichterstattung über WLC sollte für alle neuen und großen Unternehmen obligatorisch sein; für

Nichtwohngebäude und größere Renovierungen bis 2024 und für alle anderen Gebäude bis 2027. Die Festlegung von Benchmarks und Grenzwerten für WLC sollte bis 2026 erfolgen, um ihre Umsetzung bis 2028 sicherzustellen.

Außerdem fordert das EEB Strategien, die zur Reduzierung der Whole-Life-CO2-Emissionen beitragen, wie beispielsweise die Verwendung von kohlenstoffarmen und naturbasierten Materialien. Nach Vorstellung des EEB soll die Dekarbonisierung der Betriebsphase von Gebäuden, einschließlich einer Frist für den schrittweisen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen aus Heiz- und Kühlsystemen in der gesamten EU bis 2025 gewährleistet werden.
 

EEB: Position Paper on the Energy Performance of Buildings Directive 2010/31/EU proposal

EEB Position Paper on the Energy Performance of Buildings Directive 2010/31/EU proposal (pdf)