EU-Kommission: Palmöl kein nachhaltiger Biokraftstoff

15. Feb 19

In einer mit Spannung erwarteten Entscheidung hat die Europäische Kommission letzte Woche Palmöl als eine Biokraftstoff-Pflanze mit hohen Emissionen eingestuft, aber einige umstrittene Ausnahmen für Kleinbauern vorgesehen sowie Sojabohnen von den Bestimmungen des Gesetzesentwurfs ausgenommen.

Die Regelung war notwendig geworden, weil die Abgeordneten des Europäischen Parlaments und die EU-Minister sich darauf geeinigt haben, genaue Definitionen zu indirekten Landnutzungsänderungen (ILUC-Risikofaktoren) zu verschieben, als sie im Juni eine Einigung über die Richtlinie über erneuerbare Energien (RED II) erzielten.

Nach der Bewertung der Kommission ist Palmöl die einzige Rohstoffpflanze für Biokraftstoff, die mit einem hohen Risiko für indirekte Landnutzungsänderungen eingestuft wurde, was bedeutet, dass sie nicht zu den Klimazielen der EU beitragen kann und dass ihre Verwendung bis 2030 schrittweise beendet wird.

Sojabohnen dagegen werden von der Kommission nicht als Pflanzen eingestuft, deren Anbau hohes Risiko für indirekte Landnutzungsänderungen mit sich bringt. Die Analyse stützte sich auf eine spezielle Datenerhebung des World Resource Institute (WRI) und des Sustainability Consortium an der Arkansas University, die Satellitenkarten analysierten, um die globale Entwaldung im Zusammenhang mit dem Ausbau von Rohstoffpflanzen für Biokraftstoffe einzuschätzen.

Die Mehrzahl der wichtigsten Studien zur Modellierung von Emissionen aus indirekten Landnutzungsänderungen (ILUC) zeigt jedoch, dass Öl aus Sojabohnen die nach Palmöl zweithöchsten ILUC-Emissionen aufweist. Während Biodiesel aus Palmöl dreimal schlechter für das Klima ist als herkömmlicher Diesel, ist Sojaöl-Diesel zweimal schlechter. T&E bedauert, dass die Kommission Soja - ein wichtiger Faktor für die weltweite Entwaldung - willkürlich von der hohen Risikokategorie der ILUC ausgenommen hat.

Laura Buffet, Verantwortliche für saubere Kraftstoffe bei T&E, sagte: „Die Kommission sendet ein wichtiges Signal, indem sie entscheidet, dass Palmöl-Diesel nicht nachhaltig ist. Allerdings kann man Palmöl-Diesel nicht als nicht nachhaltig bezeichnen, dann eine Lücke so groß wie der aktuelle Verbrauch öffnen und denken, dass die Leute es nicht bemerken werden. Diese Entscheidung ist willkürlich, bricht das Mandat, das die Kommission von den Ministern und dem Europäischen Parlament erhalten hat, und ignoriert die massive öffentliche Unterstützung für die Beendigung des Palmöl-Diesel-Geschwätzes".


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