Feigenblatt: Frankreich führt niedrige Ticketsteuer ein

11. Juli 19

Frankreich wird Flugtickets ab dem kommenden Jahr mit 1,50 bis 18 Euro besteuern, wie die französische Verkehrsministerin Elisabeth Borne am Dienstag in Paris mitteilte. Die Ökosteuer soll dem Staat jährlich gut 180 Millionen Euro einbringen. Diese Einnahmen sollen vor allem in Alternativen wie die Bahn investiert werden.

Obwohl die Abgabe da facto viel zu niedrig sein dürfte, um wirklich etwas zu ändern, reagierten Airlines mit Kritik.

So drückte etwa Air France „starkes Bedauern“ gegenüber der Maßnahme aus und erklärte, die Hälfte ihre Flüge sei von der Steuer betroffen, die ab nächstem Jahr gelten soll. Weiters kritisierte die Charterfirma Corsair, den „demagogischen Entscheid, der ohne jede Absprache erfolgt“ sei und der französische Flughafenverband erklärte, die neue „Strafsteuer“ würde „die Wettbewerbsfähigkeit der französischen Flughäfen stark beeinträchtigen“. Auch werden bereits Kompensationen für die betroffenen Airlines gefordert.

Ebenfalls kritisch, wenn auch aus ganz anderen Gründen zeigten sich Umweltschutzorganisationen: Luftfahrtexperte Andrew Murphy von der Organisation Transport & Environment in Brüssel sagte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, die Bezeichnung „Ökosteuer“ sei fragwürdig. So würden 18 Euro zusätzlich für ein Langstrecken-Businessticket „niemanden vom Fliegen abhalten“.

 

Euractiv: Frankreich besteuert Flugtickets ab 2020 mit bis zu 18 Euro

Der Standard: Französische Airlines wehren sich gegen Flugzeug-Klimasteuer