Französische Bauern blockierten Raffinerien

15. Juni 2018

Französische LandwirtInnen haben von Sonntagabend bis Mittwoch mehrere Ölraffinerien und Treibstofflager blockiert, um gegen den Import von Palmöl zu protestieren. Laut dem französischen Bauerndachverband FNSEA haben rund 3.000 Bauern bis zu 18 Standorte im ganzen Land blockiert. Der Protest hatte sich besonders an Plänen des Konzerns Total zur vermehrten Nutzung importierten Palmöls für Biokraftstoffe entzündet.

FNSEA-Präsidentin Christiane Lambert sagte nach einem Treffen mit Agrarminister Stephane Travert, man sei in einigen Punkten vorangekommen, aber noch nicht vollkommen zufrieden. Nun sei die französische Regierung, ein Papier zu liefern, das die Forderungen der LandwirtInnen erfüllt. Für den Fall eines unzureichenden Papiers wurden erneute Blockaden in Aussicht gestellt.

Erst im letzten Monat wurde Total die Genehmigung erteilt, Palmöl als einen Rohstoff für die Produktion von Biokraftstoff in seiner Raffinerie La Mede zu nutzen. Diese Entscheidung stieß sowohl bei lokalen Bauern und Bäuerinnen auf Ablehnung, da Palmöl billige Konkurrenz für heimische Ölpflanzen ist, als auch bei Umweltorganisationen. So werden für den Anbau der Pflanzen riesige Regenwaldflächen gerodet. Eigentlich will die EU bis 2030 aus der Nutzung von Palmöl als Treibstoff aussteigen.

 

orf.at: Französischer Bauernverband will Blockaden beenden

Euractiv: French farmers start refinery blockade over palm oil imports