IEA: Methan-Emissionen 70 % höher als bisher gemeldet

Zum ersten Mal hat die Internationale Energieagentur den globalen Methan-Ausstoß für den gesamten Energiesektor ermittelt. Dabei wurden überdurchschnittlich hohe Emissionen im Februar dieses Jahres im US-Bundesstaat Texas und in Turkmenistan registriert.

Die bisherige Erhebung mittels Satelliten hat gewisse Regionen der Erde nicht mit einbezogen, beispielsweise die wichtigsten russischen Gas- und Ölförderstätten. Diese aktuelle, umfassende Satelliten-Erhebung zeigt nun das wahre Ausmaß der Methan-Emissionen.

Die Erhebung der Methan-Emissionen sind insofern von Bedeutung, als dieses Gas gegenüber Kohlenstoffdioxid eine ungefähr 25 Mal stärkere Wirkung auf die Erwärmung der Erdatmosphäre hat. Methan macht 20 Prozent der global ausgestoßenen Treibhausgase aus. Über einen Zeitraum von 100 Jahren heizt es die Erde 28 Mal stärker auf als Kohlenstoffdioxid, über eine Zeitraum von 20 Jahren sogar 81 Mal. Seit 2007 steigen die Methanwerte in der Atmosphäre stark bzw. noch deutlich stärker als CO2 an. Dabei hat sich seit 2014 die Rate des Methananstiegs in der Erdatmosphäre noch einmal verdoppelt.

Die Internationale Energieagentur hebt hervor, dass Maßnahmen zur Verminderung von Methanemissionen besonders rasch und effektiv zur Klimarettung beitragen könnten. Allerdings schwanken die Unterschiede in den Anstrengungen, wie sehr Methan-Emissionen vermieden werden, laut dem "Global Methane Tracker 2022" zwischen den Staaten um den Faktor 100.
 

IEA: Methane emissions from the energy sector are 70% higher than official figures

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