Luftfahrtorganisation arbeitet weiter an Kompensationsmechanismus

14. März 19

Da sich ab 2020 auch die Flugbranche am Klimaschutz beteiligen muss, arbeitet die Internationale Zivilluftfahrtorganisation ICAO derzeit an einem Regelwerk für deren Emissionssenkung. Mit kürzlich präsentierten Maßnahmen sollen Schlupflöcher bei der Kompensation von Emissionen geschlossen werden.

Mit dem sogenannten Corsia-Regelwerk werden Fluglinien erstmals an bestimmte Klimaziele gebunden sein. Nun hat die Internationale Zivilluftfahrtorganisation bei einem Treffen im kanadischen Montreal eine vielfach kritisierte Lücke geschlossen und Kriterien erarbeitet, durch die doppelte Zählungen von Emissionseinsparungen verhindert werden sollen.

Die Flugindustrie will nämlich ihre Emissionen nicht real senken. Stattdessen sollen diese gedeckelt und Mehremissionen durch Wachstum des Flugverkehrs durch Investitionen in klimafreundliche Projekte kompensiert werden. Ein Prozess der von KlimaaktivistInnen und NGOs klar kritisiert wird.

Während manche begleitenden Umweltorganisationen den Schritt loben, wird auch davor gewarnt, dies nun als Sicherstellung dafür zu sehen, dass der Flugverkehr klimafreundlicher wird. So könnte die Branche auch auf eine Vielzahl an verfügbaren Zertifikaten aus dem Clean Development Mechanism (CDM) zurückgreifen – der allerdings weitgehend wirkungslos ist. Und generell muss bezweifelt werden, ob eine weitere Steigerung des Flugverkehrs aufgrund der Dringlichkeit der Klimakrise eine Option sein darf, oder nicht besser auf Alternativen gesetzt werden sollte.

 

Klimareporter: ICAO schließt ein Schlupfloch bei der Klimakompensation