Myclimate: Klimaschutz durch Entwicklungszusammenarbeit

Die Umsetzung der Klimaschutzprojekte von myclimate – The Climate Protection Partnership erfolgt in der Regel in Entwicklungsländern, denn dort sind relativ günstige Klimaschutzmaßnahmen möglich. Diese Maßnahmen tragen auch „nachweislich“ zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen bei, schreibt myclimate in ihrem August-Blogbeitrag für SDG Watch Austria. Dazu gehören etwa die Bekämpfung von Armut, Hunger, Krankheit und Arbeitslosigkeit, die Verbesserung der Schulbildung oder auch die Verbesserung der Geschlechtergleichheit. „Für das Klima spielt es keine Rolle, wo die Treibhausgasemissionen reduziert und eingespart werden; wichtig ist nur, dass diese in der Summe abnehmen“, betont myclimate.

Die Organisation hebt hervor, dass 2,5 Milliarden Menschen bzw. ungefähr ein Drittel der Weltbevölkerung ohne zuverlässige Stromversorgung lebt. Häufig werde Kerosin als Brennstoff für die Produktion von Elektrizität verwendet, welches jedoch teuer und emissionsintensiv sei. In Tansania etwa können Menschen allerdings durch das myclimate-Projekt an ihren Energiebedarf angepasste Solarpanele mit Batterie, Lichtquelle und einem Ladegerät für Mobiltelefone vergünstigt erwerben.

„Die Mikrofinanzierungssysteme im Rahmen des Projekts helfen zusätzlich dabei, die Investition zu tätigen. Die Menschen sind nicht mehr vom Licht des Tag-Nacht-Rhythmus abhängig, Kinder können in den Abendstunden länger lernen, Erwachsene ein Zusatzeinkommen generieren. Die Installation erfolgt durch die lokale Bevölkerung, wodurch Arbeitsplätze geschaffen werden. Der Beitrag für den Klimaschutz beläuft sich aktuell auf rund 10.000 Tonnen CO2e-Einsparung pro Jahr.“ CO₂-Äquivalente (CO₂e) sind eine Maßeinheit zur Vereinheitlichung der Klimawirkung der unterschiedlichen Treibhausgase.

Klimaschutzprojekt „Sauberes Trinkwasser für Schulen und Haushalte“

In vielen Regionen der Welt, speziell südlich der Sahara, bestehe laut myclimate noch immer kein oder nur ein eingeschränkter Zugang zu sauberem Trinkwasser. „Ohne chemische oder physikalische Behandlung des Wassers vor Verwendung als Trinkwasser oder zum Kochen besteht ein hohes Risiko für verschiedene Erkrankungen. In Uganda kochen rund 40 % der Bevölkerung das Wasser vor Gebrauch ab, wobei überwiegend Brennholz genutzt wird. Daher werden große Waldflächen immer weiter abgeholzt. Zudem wird das Sammeln von Brennholz wegen längerer Distanzen zum Haus für die Menschen vor Ort zunehmend zeitintensiver“, erklärt myclimate.

In der Zusammenarbeit mit lokalen Akteur:innen entwickelt myclimate in Uganda effiziente, kostengünstige Kocher für die Bevölkerung. Diese reduzieren den Holzverbrauch um rund zwei Drittel. Dies ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz des Regenwaldes sowie der Berggorillas und ermöglichen eine Verbesserung der Lebensbedingungen der örtlichen Bevölkerung. „Zeit- und Geldersparnisse durch geringeren Holzbedarf ermöglichen Frauen und Kindern andere Aktivitäten, fördern die Schulbildung und schaffen neue Arbeitsplätze, da die Kocher durch die Bevölkerung selbst hergestellt und installiert werden. Die deutlich geringere Rauchentwicklung in den Hütten verbessert die Lebensqualität und ganz maßgeblich die Gesundheit vor allem von Frauen und Kindern. Durch das Projekt können insgesamt 72.000 Tonnen CO2e pro Jahr eingespart werden“, so myclimate.

Myclimate ist eine gemeinnützige Organisation, die erst seit wenigen Wochen Mitglied bei SDG Watch Austria ist. Sie setzt sich global wie auch lokal für wirksamen Klimaschutz ein. Gemeinsam mit Partner:innen aus der Wirtschaft sowie Privatpersonen bietet myclimate Beratungs- und Bildungsangebote sowie eigene Projekte an.

SDG Watch: Wie die Reduktion von Treibhausgasen gelingen kann