Neue Technologien zur Überwachung der GAP-Vorschriften diskutiert

29. Aug. 2019

Obwohl es jährlich etwa 900.000 Kontrollen der Mitgliedstaaten zu den EU-Beihilfen für die Landwirtschaft im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) gibt, werden damit nur fünf Prozent der Antragsteller abgedeckt. Das Verfahren ist kostenintensiv und nicht sehr weitreichend. Der Europäische Rechnungshof (ECA) will bis Anfang 2020 überprüfen, ob nicht neue bildgebende Technologien umfassendere Nachweise für die tatsächlichen landwirtschaftlichen Aktivitäten der Betriebe und die Einhaltung der GAP-Vorschriften liefern könnten. 

Gemeint sind damit beispielsweise Daten der Sentinel-Satelliten vom Copernicus-Programm der EU - diese produzieren nämlich hochauflösende Bilder, die frei zugänglich sind. Aber auch Geotagging, Drohnen und andere Lösungen zur Landüberwachung kommen in Betracht. "Der Einsatz neuer Technologien für die Überwachung dürfte auch die Wirksamkeit künftiger Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen der GAP erhöhen. Zudem ermöglichen diese Technologien eine Senkung der Kosten für die Kontrollen in den Mitgliedstaaten und die Kontrolle einer größeren Zahl von Begünstigten", schreibt der ECA. 

Überprüft werde unter anderem die auf Parzellen ausgeübte landwirtschaftliche Tätigkeit, außerdem könnte die Klassifikation von Kulturpflanzen oder zu bestimmten ökologischen Vorrangflächen erleichtert werden. Das Ziel ist, Möglichkeiten einer umfassenderen, kosteneffizienteren und wirksameren Überwachung im Rahmen der GAP zu finden. 

Der ECA will bewerten, ob die Europäische Kommission und die Mitgliedstaaten

Maßnahmen ergriffen haben, mit denen das Potenzial neuer bildgebender Technologien für ein solches Monitoring ausgeschöpft werden soll. Die PrüferInnen wollen untersuchen, ob die Kommission sich für eine weitverbreitete Nutzung dieser Technologien einsetzt und ob die Mitgliedstaaten Maßnahmen ergriffen haben, um diese Technologien zum Einsatz zu bringen. Die Prüfung wird Informationsbesuche in Belgien, Dänemark, Italien und Spanien umfassen. Diese vier Mitgliedstaaten verwenden bereits Satellitenfotos für das Monitoring im Rahmen der GAP.
 

Quelle: DNR 

Wird die Einhaltung der GAP künftig per Satellit kontrolliert?