Geringes Vertrauen in die Politik bei Klimaschutz
Der Klimawandel ist eine der größten Zukunftssorgen der jungen Generation. Um die Frage zu klären, wie sich Österreichs Jugend ein nachhaltiges und inklusives Europa vorstellt, hat die Koordinierungsstelle des EU-Jugenddialogs in der Bundesjugendvertretung eine österreichweite Umfrage durchgeführt. Der EU-Jugenddialog ermöglicht jungen Menschen die Beteiligung auf der lokalen bis zur europäischen Ebene und ist ein EU-weiter Prozess, der die Interessen und Bedürfnisse junger Menschen sichtbar macht. Insgesamt wurden in Österreich mehr als 1.500 junge Menschen unter 30 Jahren im Jahr 2022 befragt. Dabei gaben knapp 70 Prozent der Teilnehmenden an, sich ausreichend über den Klimawandel informiert zu fühlen. Gleichzeitig betonen aber 75 Prozent der Befragten unter 30 Jahren, dass bei politischen Entscheidungen rund um die Themen Klima- und Umweltschutz ihre Anliegen kaum Gehör finden. Jugendliche haben beim Klimaschutz kein Vertrauen in die Politik.
Klima-Bildung, klimafreundliche Mobilität und Vertrauensverlust
Informationsbeschaffung ist oftmals für Jugendliche mit intensiven Recherchearbeiten verbunden. Die Befragung zeigt, dass der Wunsch nach Klima-Bildung stark ist. Die Hälfte der Befragten fühlt sich nicht ausreichend über den Zusammenhang zwischen Klimawandel und sozialen Ungleichheiten informiert. Drei Viertel finden, dass nicht alle jungen Menschen den gleich guten Zugang dazu haben, sich politisch beim Thema Klimawandel zu beteiligen.
Im Bereich der Mobilität zeigt sich, dass neun von zehn Befragten die Möglichkeit haben, klimafreundliche Transportmittel zu verwenden. Es gibt den Wunsch nach sicheren Radwegen. Gute öffentliche Verkehrsmittel gibt es jedoch vor allem in der Stadt, anders ist dies im ländlichen Raum. Vor allem abends und in der Nacht gibt es hier wenige Möglichkeiten, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Auch sind barrierefreie öffentliche Verkehrsmittel eine Seltenheit.
Die Politik muss handeln, um dem Vertrauensverlust entgegenzuwirken. Die Jugenddialog-Ergebnisse aus Österreich fließen in den EU-weiten Jugenddialog ein und werden bei der dritten EU-Jugendkonferenz in Schweden diskutiert. Einen verbindlichen Beschluss gibt es nicht.