Österreichs Emissionen 2017 erneut gestiegen

31. Jän 19 

Am Dienstag hat das Umweltbundesamt (UBA) seinen jährlichen Bericht zur Treibhausgasbilanz Österreichs vorgelegt – und die Zahlen sind ernüchternd. Von 2016 auf 2017 ist der Treibhausgasausstoß um 3,3 Prozent gestiegen, auf insgesamt 82,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Es ist der dritte Anstieg im Jahresvergleich in Folge.

Österreich liegt damit auch über den nationalen Zielen laut Klimaschutzgesetz. In einem solchen Fall sieht das Gesetz die Überprüfung bestehender Maßnahmen und die Einführung zusätzlicher vor. Jedenfalls sei das Erreichen der Klimaziele bis 2020 laut UBA ohne zusätzliche Maßnahmen nicht gesichert.

Neben dem absoluten Treibhausgasausstoß hat sich auch jener im Bereich außerhalb des EU-Emissionshandels erhöht, und zwar um 2,2 Prozent. Den größten Anteil macht hier der Verkehrssektor aus, dessen Emissionen um 2,9 Prozent anwuchsen. Der Verkehr ist auch bei langjähriger Betrachtung das größte Sorgenkind Österreichs: Seit dem Jahr 1990 stieg der Treibhausgasausstoß in diesem Sektor um 71,8 Prozent.

Umweltministerin Elisabeth Köstinger sagte in einer Reaktion, Bilanz würde "die Notwendigkeit des Handelns für den Klimaschutz" bestätigen. An den Klimazielen für 2030 will die Ministerin nichts ändern: "Wir setzen eine Maßnahme nach der anderen um, damit wir diese Ziele erreichen."

Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 hingegen fordert die Bundesregierung auf, in Sachen Klimaschutz endlich aktiv zu werden: „Das ist kein Problem, das man aussitzen kann. Angesichts der schlechten Klimabilanz Österreichs, darf die Bundesregierung den Kopf nicht länger in den Sand stecken. Umweltministerin Elisabeth Köstinger muss Verantwortung übernehmen, Sofortmaßnahmen ergreifen und sicherstellen, dass die Umsetzung der Energiewende in Österreich vorankommt. Das Jahr 2019 wird das Entscheidungsjahr für die Klimapolitik in Österreich.“

 

Der Standard: Österreich schießt erneut an Klimaziel vorbei

Global 2000: Klimabilanz: GLOBAL 2000 sieht 2019 als Jahr der Entscheidung für österreichische Klimapolitik