Ostseepipeline Nord Stream 2 erhält letzte fehlende Genehmigung

31. Okt 2019

Die umstrittene im Bau befindliche Gaspipeline Nord Stream 2 hat die letzte fehlende Genehmigung erhalten. Die dänische Energiebehörde hat am Mittwoch bekanntgegeben, dass Dänemark den Bau der Gasleitung durch seine Gewässer genehmigt. Rein rechtlich steht der Vollendung des fossilen Megaprojektes, das Gas von Russland nach Deutschland transportieren soll, damit fast nichts mehr im Wege. Lediglich eine einmonatige Einspruchsfrist könnte von ProjektgegnerInnen noch in Anspruch genommen werden.

Trotzdem ist es unwahrscheinlich, dass der Gastransport wie zunächst geplant noch in diesem Jahr aufgenommen wird. Das Konsortium der an Bau und Betrieb beteiligten Konzerne, darunter auch die OMV, teilte mit, man werde eine „sichere und normengerechte Umsetzung in den nächsten Monaten sicherstellen“.

Nach dem Erhalt der Baugenehmigung für den Abschnitt in der dänischen Ausschließlichen Wirtschaftszone südöstlich von Bornholm mit einer Länge von 147 Kilometern, werde man die „konstruktive Zusammenarbeit“ mit den dänischen Behörden fortsetzen, um den Bau der Pipeline abzuschließen, so ein Nord Stream 2 Vertreter. Für die Genehmigung waren drei Anläufe notwendig geworden, mit den ersten beiden war das Konsortium abgeblitzt.

Insgesamt steht der Bau der Pipeline kurz vor dem Abschluss, bisher sind bereits mehr als 2100 Kilometer verlegt. Die Arbeiten in russischen, finnischen und schwedischen Gewässern sind vollständig abgeschlossen, in deutschen Gewässern steht der Abschluss bevor. Zudem sind die Anlandestationen in Russland und Deutschland fast fertig.

Neben der Kritik von Umweltorganisationen am fossilen Lock-in-Projekt sorgt die Pipeline auch für internationale Reibereien. Sowohl die USA als auch osteuropäische Staaten wie Die Ukraine und Polen haben das Projekt wiederholt kritisiert. Während die USA die selbst ihr Gas am europäischen Markt absetzen wollen, haben osteuropäische Staaten ein Interesse an Gebühren für den Transport von Gas über ihr Territorium. Diese könnten sich durch eine neue Pipeline verringern.

 

FAZ: Nord Stream 2 darf fertig gebaut werden