Studie: Ärmere Regionen leiden mehr unter Luftverschmutzung

7. Feb 19

Die Regionen Europas, die am meisten Armut und Arbeitslosigkeit aufweisen und die geringsten Bildungsraten haben, leiden auch am meisten unter den Folgen von Lustverschmutzung. Das berichtet der „Guardian“ mit Verweis auf eine neue Studie.

Ein Beispiel dafür ist London, wo die Hälfte der am stärksten benachteiligten Stadtteile die Stickstoffdioxidgrenzwerte (NO2) der EU im Jahr 2017 überschritten haben, verglichen mit zwei Prozent der reichsten Gebiete. Solch eine Luftverschmutzung hat eindeutige Auswirkungen auf die AnwohnerInnen. So wurden etwa Herzinfarkt-Überlebende, die im Großraum London einer langfristigen Luftverschmutzung ausgesetzt waren, mit größerer Wahrscheinlichkeit wieder in ein Krankenhaus eingeliefert, wo sie auch höhere Sterblichkeitsraten hatten.

Ähnliche Ergebnisse wurden nach einer Analyse der Europäischen Umweltagentur (EEA) auch in Frankreich, Deutschland, Malta, den Niederlanden, Wales und Wallonien gemeldet.

Shirley Rodrigues, die stellvertretende Bürgermeisterin von London, sagte, die Regierung habe eine moralische Verpflichtung, etwas gegen die 9.000 verschmutzungsbedingten frühen Todesfälle der Stadt und die jährlichen Kosten von vier Milliarden Pfund für das Gesundheitssystem zu tun.

Europaweit sterben jedes Jahr mehr als eine halbe Million Menschen vorzeitig durch Feinstaubbelastung (PM2.5), Ozon (03) und NO2, doch Unterschiede nach sozioökonomischem Status sind bisher noch zu wenig erforscht.

 

The Guardian: Europe's most deprived areas 'hit hardest by air pollution'

EEA: More action needed to protect Europe’s most vulnerable citizens from air pollution, noise and extreme temperatures