Tiefseebergbau

Chance oder Hindernis für eine nachhaltige Entwicklung

Studien zeigen, dass der Tiefseebergbau gravierende Auswirkungen auf die Biodiversität haben wird. Auch könnte das natürliche Gleichgewicht der Meere, die durch den Klimawandel oder die Überfischung bereits stark unter Druck stehen, weiter durcheinandergeraten. Dadurch würde auch die Lebensgrundlagen von Menschen in Küstenregionen untergraben, die von und mit dem Meer leben, etwa von der Fischerei.

Immer mehr Länder fordern deshalb entweder ein Moratorium oder wie Deutschland eine „vorsorgliche Pause“ („precautionary pause“) vor der Aufnahme kommerziellen Tiefseebergbaus bis weitere wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Langzeitfolgen vorliegen. Länder wie Frankreich und Organisationen aus der Zivilgesellschaft, insbesondere aus dem Pazifik, rufen sogar zu einem völligen Verbot von Tiefseebergbau auf. Andere Länder erhoffen sich durch Tiefseebergbau nicht nur in internationalen Gewässern, sondern auch in ihren küstennahen Hoheitsgewässern, allerdings eine dringend benötigte Einnahmequelle für den Staatshaushalt.

Welche Entscheidungen sind in diesem Jahr von der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) zu erwarten? In welchen Zusammenhang steht Tiefseebergbau mit anderen UN-Prozessen wie dem jüngst beschlossenen Globalen Rahmenabkommen für Biodiversität? Inwieweit tragen Investitionen in Tiefseebergbau tatsächlich zur Umsetzung der Agenda 2030 und der Ziele für Nachhaltige Entwicklung (SDGs) bei, die in SDG 14 („Leben unter Wasser“) sowohl Zielvorgaben zum Meeresschutz und zu nachhaltiger Fischerei als auch zur „nachhaltigen Nutzung der Meeresressourcen“ beinhalten? Und welche Alternativen für eine nachhaltige Entwicklung gibt es für kleine Inselentwicklungsstaaten, die dringend auf Einkommen für ihre Staatshaushalte angewiesen sind?

Über diese und weitere Fragen wird mit Expertinnen und Experten aus Politik, Zivilgesellschaft und den Vereinten Nationen diskutiert.

online via Zoom