Umweltdachverband: Renaturierung zerstörter Flüsse hat oberste Priorität

26. März 21

Anlässlich des unter dem Motto „Valuing Water“ stehenden UN-Weltwassertages am 22. März hat das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLRT) den 3. Nationale Gewässerbewirtschaftungsplan präsentiert. Dazu fordert der Umweltdachverband eine verstärkte Renaturierung geschädigter Flüsse.

„Gerade wir müssen diese kostbare Ressource wertschätzen! Die Alpen gelten als Wasserschloss Europas, und Österreich hat als großes Alpenland eine Schlüsselfunktion für den Schutz der Fließgewässer. ,Flüsse wertschätzen‘ heißt auch, genügend Mittel für die notwendige Forschung und die Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen zur Verfügung zu stellen. Es braucht daher deutlich mehr als die bis dato angekündigten 200 Millionen Euro bis 2027“, fordert Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes.

„Im Vergleich zu anderen europäischen Flüssen sind Alpenflüsse überdurchschnittlich stark begradigt, eingeengt oder von Kraftwerksbauten unterbrochen. 60 % unserer Flüsse und Bäche verfehlen den guten ökologischen Zustand, der laut EU-Wasserrahmenrichtlinie bis zum Jahr 2027 zu erreichen ist. Der Entwurf des 3. Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplans (NGP) (…) muss daher verstärkt auf Renaturierung setzen“, sagt Maier.

Insbesondere bei mittleren und großen Flüssen seien integrative Konzepte notwendig, die Hochwasser-Risikomanagement und den Schutz der Biodiversität vereinen. „Wichtig ist zudem, dass Infrastrukturplanungen an Flüssen die Zielerreichung im NGP nicht konterkarieren und bestehende Renaturierungspotenziale für Jahrzehnte bis Jahrhunderte vernichten“, betont Maier.

Win-Win-Win-Situation durch Wiederherstellung der Ökosysteme

Hauptgrund für den schlechten Zustand der Gewässer sind hydromorphologische Belastungen wie künstliche Begradigungen, Dämme oder Kraftwerksbauten. Durch den Klimawandel und die damit einhergehende Gewässererwärmung werden insbesondere die Alpenflüsse zusätzlich gestresst. Die notwendige Sanierung ist kostenintensiv, aber erfolgversprechend: „Renaturierungen sind eine Entschuldigung des Menschen an die zerstörte Natur – und zahlreiche Umsetzungen im Kleinen machen deutlich, dass die Wiederherstellung von zerstörten Fließgewässern möglich ist. Wenn die Wiederherstellung dieser Ökosysteme gelingt, entsteht eine Win-Win-Win-Situation für Natur, Klima und Menschen, die dazu beiträgt, die Biodiversitätskrise zu lösen und die negativen Folgen des Klimawandels abzumildern“, so Maier.


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