Umweltdachverband zu EAG-Entwurf: Ohne Naturschutz-Kriterien für Wasser- und Windkraft keine naturverträgliche Energiewende!

11. März 21

„Der überarbeitete Entwurf des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes (EAG) bringt deutliche Verbesserungen. Punkto Wasserkraft sehr zu begrüßen ist die ergänzte Schwerpunktsetzung auf Modernisierung und Effizienzsteigerung bestehender Kraftwerke, die verhindert, dass Fördermittel neuen Schaden an unseren Fließgewässern anrichten. Ein erster wichtiger Schritt, allerdings fehlen für die im Regierungsprogramm versprochene naturverträgliche Wasserkraftförderung Naturschutz-Kriterien, wie die Festlegung von Ausschlusszonen, z. B. Schutzgebiete, oder ein Verschlechterungsverbot des ökologischen Zustandes der Bäche und Flüsse“, sagt Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes. 

Gebäudeintegrierte Photovoltaik hat größtes naturverträgliches Ausbaupotenzial

Nachbesserungen verlangt der Umweltdachverband zudem für die Förderung der Photovoltaik (PV), die in den vergangenen Jahren sträflich vernachlässigt wurde, jedoch das größte naturverträgliche Ausbaupotenzial aufweist. „Eine aktuelle gemeinsame Studie des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme weist für Deutschland ein deutlich höheres Potenzial für gebäudeintegrierte PV aus als bisher angenommen. Diese Erkenntnisse wären auch auf Österreich übertragbar und müssen Eingang in neue Potenzialberechnungen finden. Für das EAG bedeutet dies, gebäudeintegrierte PV deutlich stärker zu fördern, bodenverbrauchende Freiflächenanlagen mittels Zonierungen zu steuern und diese gar nicht öffentlich zu subventionieren“, betont Maier. Darüber hinaus müssen im EAG auch für den Ausbau der Windkraft Naturverträglichkeit und ein Förderfokus auf Repowering bestehender Anlagen festgelegt werden. „Wir erwarten zügige finale Verhandlungen, die evidenzbasiert die weiteren erforderlichen Ökologisierungsschritte bringen“, so Maier abschließend.

Presseaussendung Umweltdachverband