UN-Mitgliedstaaten: Abkommen zum Schutz der Hochsee

Mit diesem Abkommen können die Meere wirksam geschützt, die Widerstandskraft gegen den Klimawandel gestärkt und die Lebensgrundlage von Milliarden von Menschen gesichert werden. Ein zentraler Punkt im Hochseeschutzabkommen ist das 30x30-Ziel. Dieses besagt, dass bis 2030 mindestens 30 Prozent der Meere unter starken Schutz gestellt werden müssen. Nur so können sie weiterhin ihrer wichtigen Funktion als Klimaregulierer und Artenschützer nachkommen. Die Grundlage dafür wurde erst im letzten Dezember auf der Weltnaturkonferenz COP15 in Montreal gelegt. Mit dieser Einigung ist ein jahrelanger Streit zu Ende gegangen. 15 Jahre lang wurde verhandelt. Wichtig ist nun, auch umfassende Schutzgebiete einzurichten und so neue Bedrohungen wie den Tiefseebergbau erfolgreich abwehren zu können.

Das neue Abkommen sieht Regeln für die internationalen Gewässer vor und damit für einen Raum, in dem bisher vieles unreguliert war. So sollen erstmals Schutzgebiete in der Hochsee errichtet werden. Außerdem sollen Staaten, die besonders von der Erforschung der marinen Biodiversität in der Hochsee profitieren, einen Teil dieser Gewinne mit Entwicklungsländern teilen. Der neue Vertrag weist selbst keine neuen Schutzgebiete aus, sondern schafft nur den politischen Rahmen, in dem Schutzzonen in internationalen Gewässern geschaffen werden können. Das war bisher nicht möglich. Weil sie niemandem oder allen gehören, konnten sie auch nicht geschützt werden. Grundsätzlich kann jeder Staat ein Schutzgebiet vorschlagen, zwei Drittel der Staaten müssen dem Vorschlag dann zustimmen, damit dieses ausgewiesen wird. Zwar gibt es bei internationalen Verträgen keine Sanktionen, wenn sie missachtet werden. Dass sich rund 200 Staaten auf ein Abkommen geeinigt haben, ist allerdings ein starkes Signal. Auf der politischen Bühne wird die Hochsee künftig öfter Thema sein. Der Vertrag sieht unter anderem eine neue Konferenz analog zu den Klimagipfeln vor. Allein die Aufmerksamkeit könnte die Staaten dazu bewegen, sich an den Vertrag zu halten, um ihr Ansehen nicht zu schädigen.

Unklar blieb, ob Russland und China Teil des Abkommens sein werden. Verhandler zweifelten wegen der als destruktiv wahrgenommenen Haltung der Delegation aus Moskau daran. Auch China gilt als Wackelkandidat.


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