Zahnfüllungen ohne Quecksilber vor 2030 möglich

3. Sept 20

Nach wie vor stellt Quecksilber eine Gefahr für die menschliche Gesundheit und die Umwelt dar, vor allem wenn es über Abwasser in Flüsse und Seen wieder in die Nahrungskette gelangt. In einem aktuellen Bericht an das EU-Parlament und den Rat der Europäischen Union kommt die EU-Kommission zu dem Schluss: „Der schrittweise Ausstieg aus der größten verbleibenden Verwendung von Quecksilber – Dentalamalgam – [ist] technisch und wirtschaftlich vor 2030 machbar.“

In der weiteren Folge kündigt sie an, bis zum Jahr 2022 einen Vorschlag für ein Verbot von Dentalamalgam zu veröffentlichen. Bisher ist die Verwendung von quecksilberhaltigen Amalgam-Füllungen nur für Kinder unter 15 Jahren und Schwangere verboten.

Im Rahmen der internationalen Minamata-Konvention will die EU-Kommission sich außerdem dafür einsetzen, dass bereits in der EU verbotene quecksilberhaltige Produkte auch weltweit nicht mehr verwendet werden dürfen. Außerdem wird sie prüfen, ob „nicht nur das Inverkehrbringen, sondern auch die Herstellung und die Ausfuhr bestimmter mit Quecksilber versetzter Produkte“ verboten werden sollte.

Konkret heißt es in dem Bericht der EU-Kommission über die Überprüfung der Verwendung von Quecksilber in Dentalamalgam und in Produkten gemäß Artikel 19 Absatz 1 der Verordnung 2017/852: „Quecksilber ist ein toxisches Element, von dem erhebliche Gefahren für die Umwelt und die Gesundheit des Menschen ausgehen. Menschen sind Quecksilber hauptsächlich durch die Aufnahme von Meeresfrüchten ausgesetzt. Quecksilber ist ein starkes Neurotoxin, das bei Erwachsenen bleibende Hirn- und Nierenschäden verursacht und sich auf die fötale und frühkindliche Entwicklung auswirkt. Es ist bioakkumulativ und verbreitet sich auf der ganzen Welt über die Nahrungsnetze und die grenzüberschreitende Luftverunreinigung. Das in der Luft enthaltene Quecksilber lagert sich an Land und in Gewässern ab. Die internationale Gemeinschaft hat Quecksilber deshalb als global besorgniserregenden Stoff anerkannt.“

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